Eichsstätt
Klinikallianz vor Auflösung

Konstrukt zu schwerfällig - Stammkapital fließt in Landkreise zurück

06.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Eichstätt (smo) Die Klinikallianz Mittelbayern soll aufgelöst werden: Die verantwortlichen Politiker der drei beteiligten Landkreise Eichstätt, Kelheim und Pfaffenhofen sowie die Geschäftsführer der Kliniken im Naturpark Altmühtal und der Ilmtalkliniken haben sich offenbar vor einigen Wochen darauf verständigt, das Konstrukt zu vereinfachen und nur mehr eine vertragsrechtlich geregelte Zusammenarbeit zu vereinbaren.

Eichstätts Landrat Anton Knapp bestätigte, dass man in den kommenden Monaten entsprechende Grundsatzbeschlüsse fassen wolle. Mit viel Euphorie war im September 2012 die Grünung der Klinikallianz Mittelbayern vollzogen worden - unter dem damaligen Eichstätter Geschäftsführer Gunther Schlosser und seinem Pfaffenhofener Kollegen Marco Woedl. Oberstes Ziel: die Sicherung der Häuser in kommunaler Trägerschaft sowie möglichst große Synergieeffekte beim Einkauf oder der EDV. In der Praxis erwies sich das Konstrukt scheinbar als zu schwerfällig, da bei bestimmten Entscheidungen drei Aufsichtsratsgremien und drei Kreistage gehört werden müssen.

Zudem hat vermutlich die angespannte Lage der Krankenhäuser Mainburg und Pfaffenhofen mit einem hohen Defizit und großem Investitionsbedarf nicht gerade zu einer Verstetigung geführt. Daher habe man sich verständigt, dass eine Zusammenarbeit zwischen den Kliniken auch "ohne diesen Ballast" möglich sei, so der Eichstätter Landrat. Die Landkreise haben 600000 Euro Stammkapital in die Allianz eingelegt. Die Gelder würden nach Auflösung wieder in die Kreiskassen zurückfließen. Eichstätt hat 300 000 Euro eingelegt, Pfaffenhofen 255 000 Euro, Kelheim 45 000 Euro.