Eichstätt
Hotel-Investor scheint gefunden

Neuigkeiten und viele Themen beim ISEK-Informationsabend

31.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Eine neuralgische Stelle in der Stadtplanung: der Herzogsteg, der zum neu entstehenden Franz-Xaver-Platz (im Hintergrund) führt. Dort soll auch ein Hotel neu gebaut werden, für das nun offenbar auch ein Investor gefunden ist - Fotos: chl

Eichstätt (EK) Offenbar wird es jetzt konkret mit einem Hotelneubau in der Spitalstadt: Oberbürgermeister Andreas Steppberger berichtete bei der ISEK-Vorstellung von „ernsthaften Gesprächen“, die er diese Woche mit einem Investor geführt habe. Geplant sei ein „Drei-Sterne-Plus-Hotel“ mit 120 Betten.

Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) beschäftigt Planer, Stadtrat und Bürger seit 2010, inzwischen ist es bekanntlich mit seinen 58 Einzelprojekten inklusive Verkehrs- und Einzelhandelskonzept beschlossen, einige Punkte sind oder werden bereits umgesetzt. Bei der Verwirklichung der Ziele sind nach wie vor die Bürger zur aktiven Beteiligung aufgefordert. Deshalb gab es nun am Mittwochabend im Alten Stadttheater eine weitere Informationsveranstaltung. Neben den Referenten und Stadträten waren gut 70 Bürgerinnen und Bürger gekommen, die auch Gelegenheit zu Wortmeldungen bekamen.

 

 

SPITALSTADT

Wesentlicher Faktor im ISEK-Themenfeld Tourismus ist ein Hotelneubau in der Spitalstadt – dafür sucht die Stadt seit Jahren einen Investor. Auf Nachfrage von Horst Christen wurde OB Steppberger am Mittwochabend nun überraschend konkret: „Ich kann Ihnen versichern, gestern und heute intensive und ernsthafte Gespräche geführt zu haben, die auch in konkrete entwicklerische Tätigkeit münden werden.“ Der stark interessierte Investor sei sehr zuversichtlich, dass er mit einem „Drei-Sterne-Plus“-Haus mit zirka 120 Betten in Eichstätt Fuß fassen könne. Weitere Details und einen Zeitplan nannte der OB allerdings noch nicht.

Wenn beim Hotel eine Entscheidung gefallen sei, dann werde es auch mit dem Stadtbahnhofsgebäude weitergehen, antwortete Steppberger auf eine Anfrage dazu. Das Denkmal war als Standort für die Musikschule im Gespräch, ist aber offenbar für die Musikschule nicht die erste Wahl und ist nach wie vor derzeit weitgehend ungenutzt. Der OB teilte mit, er habe eine neue Verwendung des Bahnhofs bisher bewusst nicht forciert, weil er das Gebäude für den Hotelbetreiber frei halten wollte, der es eventuell als „Boardinghaus“ oder „Frühstücksraum“ nutzen wolle.

Die Spitalstadt mit Bahnhofsgebäude, Hotelstandort und ihrer Verbindung zur Innenstadt ist auch ein zentraler Punkt im ISEK – und ein Themenfeld, bei dem die Veränderungen bereits deutlich sichtbar sind: Der Herzogsteg, der von den Planern 2012 noch als zu eng bemängelt wurde, ist inzwischen durch einen geänderten Handlauf zumindest provisorisch verbreitert worden, der Franz-Xaver-Platz, wo auch das neue Hotel gebaut werden soll, nimmt bereits Gestalt an.

 

 

WEGEVERBINDUNGEN

Die Planer Jörg Franke und Reinhard Hutzelmann betonten, wie wichtig deutlichere Wegeverbindungen in der Innenstadt und zur Bundesstraße 13 sowie zur Willibaldsburg seien. Sowohl ein Parkleitsystem als auch Leitsysteme für Radfahrer und Fußgänger sind im ISEK vorgesehen, wobei besonders auf Erleichterungen für Senioren und Behinderte geachtet werden soll.

Renate Ott-Röß brachte hier die Situation am „Hauptbahnhof“ zur Sprache: Die steilen Treppen seien für Senioren kaum zu bewältigen, die Aussage der Bahn, Behinderte sollten in Treuchtlingen oder Ingolstadt aussteigen (wir berichteten), sei nicht hinnehmbar. OB Steppberger bestätigte, diese Aussage der Bahn sei wirklich „ungeheuerlich“. Die Stadt könne aber „die Bahn nicht zwingen“. Wo die Stadt selbst die Entscheidungsgewalt habe, werde es zügig seniorenfreundlicher: „Das hat im ISEK oberste Priorität“, sagte Steppberger .

Zum Thema Verkehrswege meldete sich Mathias Rammelmeier als Sprecher einer Bürgerinitiative des Spindeltals zu Wort, die zügig eine Umgehungsstraße fordern: Die Spindeltaler wollen nicht mehr auf die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans warten, notfalls müsse die Stadt die Kosten übernehmen. Hierzu bemerkte der OB, dass die Prioritätenliste im Stadtrat, also demokratisch, und mit Blick auf die Haushaltslage beschlossen worden sei – die Umgehungsstraße würde bis zu 80 Millionen Euro kosten, das könne die Stadt sicher nicht selbst finanzieren, das sei Aufgabe des Bundes – auch wenn es dann noch Jahre dauern könne.

 

 

GRÜNFLÄCHEN

Die Stärkung von Grünflächen ist ein weiteres ISEK-Ziel. Wie könne es sein, dass hier dann Bauvorhaben ermöglicht würden, fragte Oliver Haugg mit Blick auf die geplanten Bauvorhaben der Firma Meier an der Altmühl und der Berufsschule. Stadtbaumeister Manfred Janner erklärte, Schulentwicklung beziehungsweise gewerbliche Entwicklung seien ebenfalls ISEK-Ziele, deshalb müsse immer im Einzelfall zwischen den Zielen abgewogen werden – das sei dann Aufgabe des Stadtrats.