Eichstätt
Hosen, Jacken und Mützen

Hochbetrieb in der Kleiderkammer: Caritas hilft Asylsuchenden

21.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Ein syrisches Ehepaar freut sich, Kleider und Schuhe aus der Caritas-Kleiderkammer geordnet in einem Koffer unterbringen zu können. - Foto: Caritas/Esser

Eichstätt (EK) Nach der überwältigenden Hilfsbereitschaft der Eichstätter Bevölkerung mit Kleiderspenden herrscht in diesen Tagen in der Kleiderkammer der Caritas-Kreisstelle Eichstätt oft Hochbetrieb. Vor allem syrische Flüchtlinge aus der Erstaufnahmeeinrichtung Maria Ward kommen.

Immer wieder bilden sich lange Warteschlangen im Gang vor dem Raum der Ausgabe. Die meisten sprechen kein Englisch, doch die Caritas-Mitarbeiterinnen Rosemarie Olschewski und Johanna Schneider wissen sich mit ihnen zu verständigen, immer wieder auch mit Händen und Füßen. An diesem Tag zum Beispiel mit einem syrischen Ehepaar, das sich freut, nicht nur Kleider und Schuhe zu bekommen, sondern auch einen Koffer, in dem der Mann und die Frau die Dinge geordnet unterbringen können.

Als das Ehepaar den Raum verlässt, ist ein ebenfalls aus Syrien kommender Vater mit vier Kindern an der Reihe. Hier wird die Verständigung leichter, denn sie sind in Begleitung der aus Tunesien stammenden Ehrenamtlichen Monia Rütten, die für die Flüchtlinge auf Arabisch und für die Caritas-Mitarbeiterinnen auf Deutsch übersetzt. „Die Leute zeigen sich dankbar, in Maria Ward zu sein und natürlich auch die Kleider hier zu bekommen. Sie haben oft seit Wochen dieselben Kleider am Leib. Viele haben Familienangehörige, Haus und Arbeit verloren“, schildert sie die Situation „vor dem Nichts“, in der sie sich erst einmal befinden.

Auf den Berechtigungsscheinen, die die Flüchtlinge vom Caritas-Sozialdienst in der Erstaufnahmeeinrichtung mitgebracht haben, notieren Rosemarie Olschewski und Johanna Schneider genau, welche Kleider die Hilfesuchenden bekommen. „Vor allem Schuhe, Hosen und Jacken für junge Männer geben wir im Moment aus, aber auch schon Mützen für den bevorstehenden Winter“, berichtet Olschewski. Viele Flüchtlinge zeigen ihre Dankbarkeit und Wertschätzung der Caritas-Kleiderhilfe, indem sie in einer Spendendose ein paar Cents oder sogar einen Euro hinterlassen.

„Einmal sind Leute sogar nach der Kleiderausgabe extra nochmals hierhergekommen, um etwas zu spenden“, erzählt Johanna Schneider. Wenn einmal gerade keine Asylsuchenden da sind, sortieren die beiden Caritas-Mitarbeiterinnen weiter die gespendeten Kleider. Weil nach wie vor Mengen an Kleidung vorhanden sind, bittet die Kreisstelle darum, derzeit keine weiteren abzugeben.