Eichstätt
"Hölle, Hölle, Hölle"

Eisige Kälte: In Autowerkstätten ist derzeit der Teufel los

07.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:51 Uhr

Hochbetrieb in den Autowerkstätten: Die tiefen Temperaturen bereiten vor allem den Dieselmotoren Probleme - Foto: kno

Eichstätt (EK) Willi Schödl, Inhaber des gleichnamigen Autohauses an der Schlagbrücke, kann sich nicht mehr erinnern, wann es einmal „so extrem“ war. Momentan sei wegen der Eiseskälte die „Hölle, Hölle, Hölle“ los. Auch die anderen Autowerkstätten im Landkreis haben mehr als gut zu tun.

„Wir sind im Dauereinsatz“, so Willi Schödl auf Anfrage: „Es ist brutal.“ Probleme bereiten vor allem die Dieselfahrzeuge, deren Lenker meist schon nach wenigen hundert Metern nicht mehr weiterkommen. Der Kraftstoff versulzt, verstopft Filter und Leitungen – und dann geht vorläufig nichts mehr. „Für den Dieselkraftstoff ist es einfach zu kalt“, sagt Willi Schödl. Bis zu minus 20 Grad und dann noch der eiskalte Fahrtwind: Da sei ein ungewollter Stopp fast unausweichlich.

Da hilft nur eins: auftauen und zur Not auch Filter wechseln, weiß Bernhard Seitz von Automobile Seitz. Willi Schödl empfiehlt, das Auto kurz laufen zu lassen, damit sich das System erwärmt. Auch im Autohaus Seitz müssen derzeit Sonderschichten geschoben werden: „Seit Samstag waren es mehr als 50 Autos, bei denen es Kälteprobleme gab“, so Seitz.

Auch hier seien die Dieselmotoren die Sorgenkinder. Eigentlich müsste ja der Winterdiesel bis minus 20 Grad flüssig sein und demnach auch funktionieren, aber mit Fahrtwind „kommen da ruckzuck 25 Grad minus zusammen“.

Aber nicht nur Seitz äußert die Vermutung, dass der Winterdiesel an manchen Tankstellen doch nicht so winterfest ist wie angegeben. Auch Florian Schmid, Inhaber des Automobilecenters Schmid in der Sollnau, schwant Übles: „Offensichtlich reicht’s nicht“, was die Beimengung der entsprechenden Zusatzmittel angeht. Auch der höhere Biodieselanteil könne Mitverursacher für das Dilemma sein. Der Kraftstoff sei offensichtlich nicht mehr so, „wie er früher einmal war“. Hier müssten die Hersteller dringend reagieren, fordert Schmid.

Beim Autohaus Bernecker in Konstein ist ebenfalls von zu wenig Zusätzen im Diesel die Rede. Auch hier das gleiche Bild: jede Menge liegen gebliebene Autos, berichtet Mitinhaberin Paula Bernecker. „Seit einer Woche ist sehr viel los.“ Inklusive der typischen Winterpannen natürlich wie Batterien, die gleich reihenweise schlappmachen. Diejenigen, die betroffen seien, würden aber mit einem Ersatzwagen versorgt, betont Paula Bernecker: „Der Kunde muss schließlich mobil sein.“