Eichstätt
Hexen, Mörder, Wahnsinnige

Theatergruppe am GG inszeniert "Albtraumschwestern"

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

Die drei Albtraumschwestern sprechen mit gruseligen Masken ihre Zaubersprüche. - Foto: dpr

Eichstätt (dpr) Eine Schlacht dargestellt wie in einem Computerspiel, Stühle als Waffen und sogar Tanzeinlagen: Eindrucksvoll inszenierte die Mittelstufentheatergruppe des Gabrieli-Gymnasiums in zwei Aufführungen das Stück „Die Albtraumschwestern“, frei nach Shakespeares „Macbeth“. Die Handlung spielt in Schottland und im Mittelpunkt stehen drei Hexen, die dem Baron Macbeth prophezeien, dass er König werden wird.

Als Lady Macbeth von der Vorhersage erfährt, stiftet sie ihren Mann dazu an, den aktuellen König umzubringen. Auch Macbeths bester Freund muss dafür aus dem Weg geschafft werden. Macbeth wird wie vorhergesagt König und wandelt sich zum Tyrannen. Aufgrund des Mords plagen ihn und seine Frau aber schwere Schuldgefühle, weswegen die beiden letztendlich verrückt werden. Der Baron Macduff schafft es schließlich, Macbeth in einer finalen Schlacht zu besiegen und zu töten.

Schulleiter Adalhard Biederer sagte bereits bei der Begrüßung, dass die Theateraufführungen am GG keinesfalls Laientheater seien. In der Tat steckten die 19 mehrheitlich weiblichen Schüler der neunten, zehnten und elften Klasse unter der Leitung von Johannes Wild seit September sehr viel Arbeit in die Proben. Die Mühe hat sich gelohnt, denn das Publikum war begeistert von der Aufführung. Die Schüler spielten ernste Szenen sehr glaubhaft, beispielsweise als die Frau und der Sohn von Macduff umgebracht wurden. Gekonnt schafften sie den Wechsel zu humorvollen Szenen, als etwa die geistige Verwirrung der Macbeths dargestellt wurde. Dabei hockte Lady Macbeth mit herunterhängenden Mundwinkeln am Bühnenrand, während ihr Mann Stühle zurechtrückte. Dabei ging er einmal wie ein Soldat, das andere Mal wie eine eingebildete Frau und versteckte sich auch hinter einem Stuhl und machte Schießgeräusche. Besonders diese Szene brachte das Publikum zum Lachen.

Die drei Hexen trugen zeitweise gruselige Masken oder verzogen ihre Gesichter, als sie um eine Badewanne herumtanzten und einen giftigen Trank brauten. Auch das schrille und bösartige Lachen hatten die Schauspielerinnen gekonnt einstudiert. Schaurige Geisterbahnmusik untermalte die Szene passend. Dass diese drei Schwestern ein wahrer Albtraum sind, brachten die Schüler dem Publikum effektvoll nahe.

Eines der Schlüsselrequisiten im Stück waren zahlreiche Stühle. Sie dienten als Waffen, Pferde, Kopfbedeckungen, Barrikaden und Unterschlupfmöglichkeiten. Deshalb schenkten die Schauspieler Theaterleiter Wild zum Schluss unter lautem Beifall des Publikums einen Campingstuhl, von dem aus er auch künftig Regie führen kann. So ausgestattet steht weiteren gelungenen Theaterabenden am GG nichts im Wege.