Eichstätt
Helfer bitten um Hilfe

Bergwacht Dollnstein will altes Bahnwärterhaus zu Wache umbauen und benötigt finanzielle Unterstützung

26.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Ein geeignetes Gebäude als Bergrettungswache ist bereits gefunden. Es muss aber erst noch für die Zwecke der Bereitschaft Dollnstein umgebaut werden - ein arbeits- und kostenintensives Unterfangen. - Foto: Bartenschlager

Eichstätt/Dollnstein (EK) Ein Transparent prangt am alten Bahnwärterhäusl in Dollnstein. Von der Bahnhofstraße ist es deutlich zu erkennen: Ein Edelweiß mit einem roten Kreuz in der Mitte als Symbol der Bergwacht und daneben die Aufschrift "Neue Bergrettungswache d. Bergwacht Dollnstein".

Für jedermann sichtbar soll hier das dringend benötigte neue Hauptquartier der landkreisweit agierenden Bergwacht entstehen. Doch bis es tatsächlich so weit ist, wird noch einige Zeit vergehen. Es gibt viel zu tun und vor allem sind die Bergwachtler auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Sie müssen sehen, wie das Geld hereinkommt.

Die Bergwacht-Bereitschaft Dollnstein wurde im Jahr 2010 gegründet. Zur Zeit kann sie 23 Aktive aufbieten. Untergebracht ist die Truppe, die zum Bayerischen Roten Kreuz gehört, derzeit im Dollnsteiner Feuerwehrhaus. Dort stehen auch ihre beiden Fahrzeuge. Eigentlich keine schlechte Lösung, denn zwischen Feuerwehr und Bergwacht gibt es eine enge personelle Verzahnung. Beispielsweise ist Feuerwehrkommandant Franz Mittermeier in Personalunion auch Bereitschaftsleiter der Bergwacht.

Doch die FFW bekommt ein neues Löschfahrzeug. "Dann wird es sehr, sehr eng, und es ist klar, dass wir ein eigenes Gebäude brauchen", sagt Mittermeier.

Ein solches fand sich überraschend schnell: das von der Reichsbahn Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Haus für Bahnbedienstete. Die letzten Bewohner zogen 1998 aus; seitdem steht das Haus leer. Besitzer ist Christof Steil aus Pappenheim. Er war bereit, das verkehrsgünstig gelegene Gebäude samt zugehörigem Areal längerfristig zu verpachten. Der entsprechende Vertrag trat im Juni in Kraft.

Nun hat die Bergwacht einiges zu tun: Das Gemäuer muss zu einer Bergrettungswache umgebaut werden, die diesen Namen auch verdient. Entstehen sollen im Erdgeschoss ein Schul- und Aufenthaltsraum, eine kleine Küche, Sanitäranlagen sowie ein Lagerraum. Im Obergeschoss sind Ruheräume vorgesehen. In einem ersten Arbeitsdienst räumten die Bergwachtler Schutt beiseite, rissen eine Zwischenwand heraus, kratzten mehrere Schichten Tapete ab und entfernten die alten elektrischen Leitungen.

Nötig sind neue Fenster und eine Gastherme als Heizung. Die Gasversorgung wird in einem Nebengebäude untergebracht. Außerdem benötigen die Rettungskräfte Unterstellmöglichkeiten für ihre Fahrzeuge. Die Garage muss auch erst noch gebaut werden. Das alles kostet Geld. Erste Schätzungen gehen von rund 60 000 Euro aus. "35 000 Euro können wir selbst aufbringen", erklärt Mittermeier. Auch die Eigenleistungen sind mit 3000 bis 4000 Arbeitsstunden nicht gerade gering veranschlagt. Immerhin zählt sie einige Handwerker in ihren Reihen. Für den Rest hofft die Dollnsteiner Truppe auf Mittel von der Landesleitstelle der Bergwacht - und auf Spenden. Entsprechende Schreiben an die Gemeinde sind bereits herausgegangen. Aber auch Spenden von Firmen und weiteren Institutionen sind gefragt.

Wie Mittermeier betont, beschränkt sich der Aktionskreis keineswegs auf Dollnstein und nähere Umgebung. Die Bergwacht wird zu Einsätzen im gesamten Landkreis und mitunter darüber hinaus gerufen. Sie ist eigens dafür ausgebildet, Menschen aus unwegsamem Gelände zu retten. Das kann ein verunglückter Geo-Cacher ebenso sein wie verletzte Wanderer oder ein Waldbauer, der einen Forstunfall erlitten hat. 2014 sicherte die Bergwacht bei einem Waldbrand die Feuerwehren ab. Auch bei Veranstaltungen wie Downhill-Rennen stellt die Bergwacht den Absicherungs- und Sanitätsdienst.

Voriges Jahr kam die Bergwacht auf zwölf Einsätze, 2014 waren es elf. Die Mitglieder sind umfassend ausgebildet, können ebenso gut klettern wie mit dem Akija umgehen. Sie sind in der Lage, einen Hubschrauber anzufordern und mit ihrem Fahrzeug lassen sich Verletzte auch in schwierigem Gelände liegend transportieren.

Um diesen wichtigen wie anspruchsvollen Dienst vollumfänglich anbieten zu können, ist eine eigene Rettungswache letztlich unumgänglich. Der Zeitplan ist ehrgeizig. "Bis 2019 wollen wir fix und fertig sein", sagt Mittermeier. In Betrieb gehen soll die Wache aber schon früher.

Um Spenden zu akquirieren, hat die Bergwacht Dollnstein einen Flyer erarbeitet, der an vielen Orten ausliegt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bergwacht-bayern.de" class="more" rel="nofollow"%>, auf der ein Link zur Dollnsteiner Bereitschaft zu finden ist. Auch die Kontaktaufnahme per E-Mail ist möglich: dollnstein@bergwacht-bayern.de.