Eichstätt
"Harmonische Gesamtwirkung"

Festakt zur Sanierung des Altbaus und der Werkstätten am Burgberg – Regierungspräsident zu Gast

07.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:20 Uhr
Den kirchlichen Segen erteilten Dompfarrer Josef Blomenhofer und Pfarrer Sieghart Schneider dem Gebäude mit seinem neu gestalteten Eingangsbereich. Rechts Schulleiter Alfons Frey, der sich über das vorübergehende Ende der Bauarbeiten freute. −Foto: Marco Schneider

Eichstätt (EK) Die Baustelle Berufsschule ist abgeschlossen: Mit einem Festakt nahm die Schule gestern den sanierten Altbau und die Werkstätten offiziell in Betrieb. „Die Schüler treffen hier auf die besten pädagogischen und technischen Voraussetzungen“, sagte Regierungspräsident Christoph Hillenbrand.

„Welcome to the new age, to the new age...“ – Der Song der amerikanischen Indie-Rock-Band stand gestern am Anfang des Festakts zum Abschluss der Generalsanierung der Berufsschule. Er könnte auch sinnbildlich für das Ende des zweiten Bauabschnitts stehen – denn: „Zum ersten Mal in der Schulgeschichte können alle Klassen zumindest in den theoretischen Fächern unter einem Dach unterrichtet werden“, sagte Schulleiter Alfons Frey. Er, der das Ruder der Eichstätter Berufsschule von seinem Vorgänger Nikolaus Lackermair übernommen hat, kennt als Chef nur eine große Baustelle: Seit 2009 war immer im laufenden Betrieb neu- und umgebaut worden. Jetzt ist damit Schluss – vorerst. Denn nachdem der Stadtrat vergangene Woche mehrheitlich den Bebauungsplan Berufsschule auf den Weg gebracht hat, kann sich das Hochbauamt des Landkreises wohl langsam Gedanken über die Verlagerung der Werkstätten von der Gemmingen- an die Burgstraße machen. „Wir werden hier sehr behutsam herangehen“, versprach Landrat Anton Knapp, der sich ebenso wie Frey erfreut über das Lob von Regierungspräsident Christoph Hillenbrand zeigte.

Der sprach von einer „harmonischen Gesamtwirkung zwischen saniertem Altbau und dem Erweiterungsbau“ und dankte Landrat und Kreisräten dafür, dass sie „so kräftig in die berufliche Bildung“ investieren. In Eichstätt spüre man, so Hillenbrand, „dass sich die Lehrerinnen und Lehrer zusammen mit der Schulleitung mit Freude an die Arbeit machen“. Diese Atmosphäre habe er schon gespürt, als er auf den Parkplatz gefahren sei: „So ein Schild habe ich noch nirgends bekommen.“ Die einzelnen Parkplätze für die Ehrengäste waren eigens ausgewiesen. Auch das Gastgeschenk dürfte wohl einmalig sein: An einer Schule mit überregionaler Bedeutung für die Natursteinindustrie müsse man etwas „Einmaliges, Unverwechselbares“ mitgeben, meine Schulleiter Alfons Frey – und überreichte dem Regierungspräsidenten einen großen Schreibtischorganisator, der auf der Rückseite mit dessen Nachnamen versehen ist.

Vom breiten Spektrum dessen, was die Schüler am Standort Eichstätt lernen, konnten sich die geladenen Gäste auch bei einem Rundgang überzeugen. Berufsschüler aus den unterschiedlichen Handwerksberufen präsentierten ihr Können – an der CNC-Maschine genauso wie auf dem Amboss. Jugendliche Flüchtlinge, die seit fast zwei Jahren an der Schule unterrichtet werden, erstellten Kupferrosen.

Landrat Anton Knapp hatte zuvor an die Entwicklung der Berufsschule erinnert, die in zwei Jahren ihr 150-jähriges Bestehen feiern kann. Bislang hat der Landkreis gut 26 Millionen Euro in den Berufsschulstandort investiert. Neben der Generalsanierung des Baus von 1972 war dort ein neues Stockwerk aufgesetzt worden, wo jetzt die Schulleitung untergekommen ist. Außerdem wurden die Werkstätten an der Burgstraße energetisch und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Wenn die Verlagerung der Werkstätten abgeschlossen ist, hat die Kreiskämmerei etwa 40 Millionen Euro für die Berufsschule ausgegeben – innerhalb eines Jahrzehnts. Sie möge „eine attraktive Schule mit unverwechselbarem Profil bleiben“, so der Landrat.

Eichstätts Oberbürgermeister Andreas Steppberger fasste die Investitionen an den Berufsschulstandort zusammen: „Das hier angelegte Geld bringt mehr Zinsen als auf der Bank: Es ist ein gutes Fundament, auf dem unsere Jugend aufbauen kann.“