Eichstätt
Gundekar-Werk baut in der Spitalstadt

Studentenwohnungen und Mehrgenerationenhaus mit Modellcharakter geplant

08.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Ein Überblick über die aktuelle Situation in der Spitalstadt: Das St.-Gundekar-Werk, die Wohnungsbaugesellschaft der Diözese Eichstätt, will auf den Baufeldern M 3 und M 4 Studentenwohnungen errichten. Auf dem Baufeld M 5 soll ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Damit ist die Spitalstadt fast ausverkauft - zur Disposition steht allerdings immer noch das Hotelgrundstück (H). Auf dem Areal W 3 plant der Ingolstädter Unternehmer Leopold Stiefel ein Gebäude mit 50 Mietwohnungen. Baubeginn soll noch in diesem Herbst sein. - Foto: Hagert/Hoedt - Grafik: DK

Eichstätt (EK) Nun ist es auch offiziell, wer auf die drei Baufelder M 3, M 4 und M 5 in der Spitalstadt geht: das St.-Gundekar-Werk, die Wohnungsbaugesellschaft der Diözese Eichstätt. Einerseits sollen Studentenwohnungen entstehen, andererseits geförderte Wohnungen mit Modellcharakter.

Im Gespräch mit unserer Zeitung im Rathaus bestätigten Peter-Stephan Englert, Geschäftsführer des St.-Gundekar-Werks, und Oberbürgermeister Andreas Steppberger diese Pläne. Demach hatte das Stadtoberhaupt schon im November 2014 erste Kontakte zur Katholischen Wohnungsbaugesellschaft geknüpft. Dabei ging es zunächst nur um die Baufelder M 3 und M 4, später rückte auch noch das Grundstück M 5, auf dem einst ein Ärztehaus geplant war, in den Fokus. Bekanntlich hatte der Ingolstädter Unternehmer Leopold Stiefel, der schon das angrenzende Baufeld W 3 erworben hatte, ebenfalls ein Auge darauf geworfen, was sich allerdings zerschlug. Die Bebauung von W 3 mit 50 Mietwohnungen durch Stiefel soll im Übrigen diesen Herbst beginnen. Auch das neue Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft Eichstätt war für M 5 zwischendurch im Gespräch gewesen.

Nun hat also das St.-Gundekar-Werk den Zuschlag für alle drei Baufelder erhalten. „Wir waren schnell überzeugt von dem Konzept. So etwas ist bisher noch nicht dagewesen“, meint OB Andreas Steppberger. Demnach soll auf dem Areal M 5 ein sogenanntes Mehrgenerationenhaus entstehen. „Wohnen für Jung und Alt“, wie Peter-Stephan Englert es formuliert. Ein ähnliches Projekt hat das St.-Gundekar-Werk auch schon in Ingolstadt-Hollerstauden verwirklicht. Laut Englert sollen in dem Mehrgenerationenhaus Senioren und Familien zusammenleben und sich unterstützen – beispielsweise bei Hausaufgaben und sonstiger gegenseitiger Betreuung. „Hilfe zur Selbsthilfe“ bezeichnet Englert das Konzept. Dies soll in Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss des Gebäudes stattfinden, begleitet von einem „Quartiersmanagement“. Da es sich hier um geförderten Wohnungsbau handle, werde die Miete in etwa fünf Euro pro Quadratmeter betragen. Grob geschätzt könnten in dem Mehrgenerationenhaus rund 30 Wohnungen entstehen, so Englert.

Gegenüber auf den Grundstücken M 3 und M 4 würden es um die 60 Studentenappartements und auch kleinere Wohnungen für alleinerziehende Studierende oder Paare mit Kind werden. Auch für ausländische Studierende solle ein Kontingent vorgehalten werden. Diese Maßnahme wird ebenfalls vom Freistaat gefördert. Die Miete für ein Studentenappartement soll bei knapp 180 Euro liegen. „Wir sind kein Bauträger, der Wohnungen verkauft, sondern Bestandswahrer“, stellt Englert klar. Das Handeln des kirchlichen Unternehmens sei auf Langfristigkeit ausgelegt.

Das hört OB Andreas Steppberger nur allzu gerne und spricht demzufolge auch von „einem hervorragenden Partner“ für die Stadt. Beim St.-Gundekar-Werk habe man nicht lange überlegen müssen, lässt Englert wissen: „Das wurde vom Aufsichtsrat relativ schnell durchgewunken.“ Nun nehme alles seinen Gang: Baubeginn auf M 3 und M 4 könnte möglicherweise im Herbst 2016 sein. Für den Abschluss der gesamten Maßnahme stellt der Geschäftsführer das Jahr 2018 in Aussicht.

Mit der Planung ist das bekannte Architekturbüro Behnisch & Partner betraut, das auch für die Gestaltung des benachbarten Stiefel-Baus auf dem Areal W 3 verantwortlich zeichnet. „Es geht hier schließlich um das westliche Tor zur Stadt“, betont Englert. Mit Behnisch & Partner hat das St.-Gundekar-Werk schon öfter zusammengearbeitet: „Die haben uns gerne auf ihrer Referenzliste. Sie wollen zeigen, dass sie auch so etwas können.“