Eichstätt
Glänzende Berufsaussichten

Tagung des AK Gerontopsychiatrie in Eichstätt Ausbildung in der Altenpflege im Fokus

21.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr

Altenpflege mit Herz und fundierter Fachausbildung - wie hier im Eichstätter Heilig-Geist-Spital. - Foto: Preis

Eichstätt (EK) Sie werden auf dem Arbeitsmarkt dringend gesucht, und bereits heute arbeiten über eine Million Beschäftigte in der Pflege - das sind mehr Beschäftigte als in der deutschen Automobilindustrie.

Trotzdem besteht in der Pflegebranche ein Mangel an Altenpflegefachkräften. Bei seinem jüngsten Treffen an der Eichstätter Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe befasste sich der AK Gerontopsychiatrie mit den Anliegen und aktuellen Gegebenheiten regionaler Pflegediensteinrichtungen und Heime.

Hintergrund für den zunehmenden Fachkräftebedarf auch in der Region Eichstätt ist, dass die Zahl der älteren Menschen aufgrund einer längeren Lebenserwartung kontinuierlich steigt, während die Zahl der jungen Menschen, die dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung stehen, gleichzeitig sinkt. "Für junge Menschen entstehen so in dem gesellschaftlich wichtigen Berufsfeld der Altenpflege gute und sichere Beschäftigungsmöglichkeiten", erläuterte Arbeitskreissprecherin Carmen Albrecht.

Auch Dietmar Lorenz, Schulleiter der von der Hans-Weinberger-Akademie getragenen Altenpflegeschule der AWO (HWA), stellte deutlich heraus, wie viele Entwicklungschancen der Beruf des Altenpflegers oder Altenpflegehelfers bietet: "Der Beruf ist anspruchsvoll, spannend und abwechslungsreich. Vorausgesetzt wird ein hohes Maß an Fach- und Sozialkompetenz, Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit und Teamgeist. Eine fundierte Ausbildung macht Altenpflegerinnen und Altenpfleger zu kompetenten Ansprechpartnern in allen Fragen rund um die Pflege", so Lorenz. Fort- und Weiterbildungen bieten darüber hinaus vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, sodass junge Fachkräfte stets gefragt sind.

Da es in Zukunft immer mehr ältere Menschen geben wird, werden viele Pflegefachkräfte gebraucht. Außerdem überschneiden sich die Aufgaben in allen Pflegebereichen immer mehr. Deshalb werden die Ausbildungen in der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege in Zukunft weiterentwickelt und die drei Berufe vom Gesetzgeber zu einem einheitlichen Pflegeberuf zusammengeführt. Dass die Pflege älterer Menschen auch im neuen Beruf ihre wichtige Bedeutung behalten wird, das erhofften sich viele AK-Mitglieder.

Dietmar Lorenz konnte von einem an der HWA Fürth angesiedelten generalistischen Modellversuch berichten, bei dem Krankenschwestern und Altenpfleger in einer Klasse gleichzeitig lernten und es eine gute Verständigung der Berufe untereinander gegeben habe. Die Stärkung der Aus- und Fortbildung im Bereich der Altenpflege ist allen AK-Mitgliedern ein großes Anliegen: Auf die demografische Entwicklung hat der Landkreis Eichstätt bereits 2010 mit dem "Seniorenpolitischen Gesamtkonzept" reagiert, das eine Vielzahl von wichtigen Zielen und Handlungsfeldern beinhaltet und unter Federführung von Carmen Albrecht von der Fachstelle für Seniorenarbeit und Bedarfsplanung kontinuierlich im Landkreis umgesetzt und weiterentwickelt wird. Die Information der Arbeitgeber über aktuelle Fördermöglichkeiten wie auch die der interessierten Bewerber selbst liege nicht nur dem AK Gerontopsychiatrie, sondern allen Einrichtungen der Altenpflege im Landkreis sehr am Herzen.

"Wir alle wissen um die Wichtigkeit dieses Berufes, und wir alle müssen mithelfen, um einem Mangel an Fachkräften in unserer Region rechtzeitig zu begegnen", resümierte Carmen Albrecht. Auch aus diesem Grund wird die Frühjahrssitzung des AK Gerontopsychiatrie im Seniorenheim Titting stattfinden.\t