Eichstätt
Geschenke im Laden und im Netz

Weihnachtsgeschäfte in Eichstätt stehen in Konkurrenz zum Online-Handel

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Hochbetrieb für Paketzustellerin Rosi Regler und ihre Kollegen. Der 15. Dezember galt als Haupttag der Onlinebestellungen für Weihnachten. Deshalb haben die Postler jetzt schwer zu schleppen, damit alles rechtzeitig unterm Christbaum liegt. Dabei haben die Postler heuer Glück: „Das milde Wetter ist super für uns. - Foto: chl

Eichstätt (EK) Vorweihnachtszeit ist Geschenkekaufzeit. Dabei scheint das Online-Geschäft eine zunehmende Konkurrenz für den Einzelhandel zu sein, die teilweise auch in Eichstätt spürbar ist – der so manche Händlerin mit besonderer Sortimentsauswahl erfolgreich begegnet.

„Mehr kann es immer sein“, sagt Manuela Frey vom Laden „Frauensachen“ über ihr Weihnachtsgeschäft in Eichstätt. In der Woche vor dem Heiligen Abend besorgen viele erst ihre Geschenke auf dem letzten Drücker – davor „tröpfelte“ der Verkauf noch vor sich hin. Sie sieht schon, dass immer mehr Menschen offenbar im Internet zu bestellen. „Über die Jahre hinweg hat das Internetgeschäft zugenommen“, bestätigt auch ihre Kollegin Betty Ellinger die Entwicklung.

Allerdings habe das auch Nachteile für die Kunden, meint Manuela Frey: „Die Beratung fehlt einfach im Internet.“ Genau die würden sie in ihrem Geschäft aber anbieten. Und ihre Kunden – vorwiegend Frauen – schätzen das und kaufen hier zum Fest vor allem Schmuck und Gutscheine. Männer sieht man „in der Frauensache“ eher selten, „außer sie werden geschickt“, ergänzt Manuela Frey.

Seit letzter Woche merken sie hier einen ersten wirklichen Anstieg im Weihnachtsverkauf. Die Adventsbeleuchtung in der Innenstadt sehen die Verkäuferinnen als ein Plus: „Das ist so schön stimmungsvoll.“ Der Weihnachtsmarkt selbst habe weniger Auswirkungen auf ihr Geschäft am Marktplatz, denn das sei zu weit vom Domplatz, wo der Markt stattfand, entfernt.

Im Buchhandel ist das Internetangebot eine direkte Konkurrenz. „Man kann die Bücher dort billiger gebraucht bestellen“, erklärt Sonja Christill, Mitarbeiterin beim Buch- und Schreibwarenhandel Sporer in Eichstätt. „Das Weihnachtsgeschäft war schon mal besser“, sagt sie. Alleine von Büchern könnten sie nicht leben – der Laden hat mit Schreibwaren ein starkes zweites Standbein in der Schulstadt Eichstätt.

„Es wird generell weniger gelesen“, beschreibt Christill die Situation. „Die Leute wollen zwar, dass es einen Buchhandel gibt, aber bestellen trotzdem im Internet.“ Dass selbst große Buchhändler Filialen schließen müssten und Probleme habe, findet sie erschreckend. „Wie sollen denn da noch die Kleinen überleben“, fragt sie sich.

Heidi Stachel vom Laden „Schrill“ in der Pfahlstraße sieht das anders: Ihre Kundschaft ist jung, vor allem bei Studentinnen ist der Laden beliebt. Beliebteste Geschenke sind in ihrem Laden Taschen und, der absolute Renner dieses Jahr,– ein „Tatortquiz“.

Im Online-Handel sieht heidi Stachel keine direkte Konkurrenz für ihren Laden: „Das betrifft meine Branche nicht“, sagt sie. Denn schließlich suche sie ihr gesamtes Sortiment liebevoll selbst zusammen – genau dieses Angebot müssten die Leute erst einmal in einem Online-Shop finden.