Eichstätt
Geradlinig und bodenständig

Früherer Dritter Bürgermeister Max Pfuhler erhielt posthum die Bürgermedaille der Stadt Eichstätt

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Vor einem großen Porträt des tödlich verunglückten Dritten Bürgermeisters Max Pfuhler nahm seine Witwe Martina die Bürgermedaille entgegen. Die posthume Auszeichnung hatte der Stadtrat beschlossen, um das "große Engagement und jahrzehntelange Wirken zum Wohle der Stadt" zu würdigen. - Foto: M. Schneider

Eichstätt (EK) Ein Festakt mit viel Wehmut, aber auch viel Dankbarkeit: Eichstätts Oberbürgermeister Andreas Steppberger hat Max Pfuhler die Bürgermedaille verliehen - posthum. Steppberger würdigte dabei die außerordentlichen Verdienste des 2015 tragisch verunglückten SPD-Politikers.

Max Pfuhlers allzu jäher Tod hat eine Schockstarre ausgelöst, er hat eine tiefe Lücke in seiner Familie, seiner Stadt, seinem Stadtrat und den Reihen seiner Freunde hinterlassen. "Wir können das alle immer noch nicht fassen", sagte Oberbürgermeister Andreas Steppberger am Mittwochabend bei einem Festakt im Holbeinsaal des Stadttheaters.

Pfuhlers Witwe Martina, seine drei Kinder, seine Mutter Rosa und seine Geschwister waren gekommen, Freunde aus dem Anglerverein und Stadtratskollegen. Und ihnen alle war wohl eines gemein: Eigentlich hätte es ein freudiger Anlass werden können - fast 20 Jahre verdienstvolles Wirken als Kommunalpolitiker, davon ein Jahr lang als ehrenamtlicher Dritter Bürgermeister der Stadt Eichstätt. Aber es war ein Abend mit gemischten Gefühlen. Die Hauptperson durfte nicht mehr dabei sein. Dennoch, sie war präsent - geistig greifbar in den vielen Erinnerungen, die ausgetauscht wurden, und auch durch ein großes Porträt, das an die Wand projiziert wurde.

Trotz Max Pfuhlers Tod sollten die Verdienste um seine Heimatstadt nicht ungewürdigt bleiben. Auch wenn Ehrenämter selten mit Dank und Anerkennung verbunden sind: "Für ihn mag all das selbstverständlich und Ausdruck seines Pflichtgefühls gewesen sein", so der OB. Sein Bemühen sei aber "für unser Gemeinwesen ein Glücksfall". Fast 20 Jahre lang saß Pfuhler für die SPD im Stadtrat, das letzte Jahr vor seinem Tod war er Dritter Bürgermeister. Eine "der tragenden Säulen des Gremiums" sei er gewesen, seine "geradlinige Meinung, sein stets direktes Wort, sein konstruktives Bemühen um Lösungen" hätten großes Gewicht gehabt. Vergessen seien auch nicht seine "zuweilen knackigen Meinungsäußerungen, die stets mit der richtigen Dosis Humor gewürzt waren". Immer habe er um Lösungen gerungen, auch wenn der Weg dahin steinig war. "Sein Wort wurde über die Fraktionsgrenzen hinweg gehört." Und bei aller Streitbarkeit: "Er hat den Boden der Sachlichkeit nie verlassen." Stets habe er Farbe bekannt. "Bei ihm wusste man stets, woran man ist."

Steppberger würdigte Pfuhler als "verlässlichen, grundsätzlich positiv eingestellten und unermüdlichen Partner, der sein Ohr stets ganz an den Anliegen der Eichstätter Bürger sowie ihrer Vereine hatte". Pfuhlers Charakteristikum, nämlich die tiefe Verbundenheit zu seiner Heimatstadt und in und für sie zum Wohl seiner Bürger zu arbeiten, sei ihm "Herzensangelegenheit und tiefe Freude" gewesen. In den Dank, den der OB an diesem Abend vor allem auch persönlich aussprach, schloss er ausdrücklich Pfuhlers Witwe Martina mit ein: "Sie trugen zum Erfolg Ihres Mannes ganz wesentlich bei." Vieles wäre ohne sie nicht möglich gewesen. "Max Pfuhler lebt in den Herzen vieler Eichstätter weiter."