Eichstätt
"Gebäude mit Leben füllen"

Bischof Gregor Maria Hanke ruft Gläubige beim Kirchweihfest im Dom zur Verantwortung auf

20.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Eichstätt (pde) An die Bereitschaft aller Gläubigen, Verantwortung für Gesellschaft und Welt zu übernehmen, hat Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Predigt zum Jahrestag der Kirchweihe am Sonntag appelliert.

Kirchenbauten seien Zeichen der lebendigen Kirche aus Menschen, die durch ihr Zeugnis in die Öffentlichkeit hinein wirken und sich nicht als privater Religionsverein verstanden wissen wollen. „Kirchengebäude verpflichten nicht nur zur eifrigen Benutzung, nicht nur zum Unterhalt, sie verpflichten uns, die wir darin getauft wurden, die wir zur Liturgiefeier zusammenkommen und die Sakramente empfangen, auf das, was sie symbolisieren: auf die Verbindung von Gott und Mensch, von Glaube und Welt“, so Hanke in seiner Predigt beim Pontifikalgottesdienst im Dom. Die Feier des Gottesdienstes sprenge die Grenzen des kleinen menschlichen Miteinanders auf die Welt hin. Eine „Liturgie an der Welt vorbei“ sei nicht möglich. Die Gemeinde sei nicht abgesondert von der Welt, sondern müsse Gottes Licht in die Welt tragen. Als im dritten Jahrhundert Christen begannen, eigene Kirchengebäude zu errichten, habe sich darin ein neues Selbstverständnis von Kirchesein gezeigt: Glaube erhob den Anspruch, ein öffentlichkeitsrelevanter Faktor zu sein. Damit habe sich die Kirche hin zur Gesellschaft geöffnet. Kirchenbauten wurden zu Monumenten der Weltpräsenz des Glaubens und der Gläubigen. Die Fürsorge, die viele Pfarrgemeinden der Schönheit und dem Unterhalt ihres Gotteshauses angedeihen lassen, sei Grund zur Dankbarkeit und Freude, stellte der Bischof fest. „Heute am Kirchweihfest bitten wir vor allem, die Sorge um die Kirche aus Stein möge einhergehen und unterfangen sein von der Bereitschaft, in der lebendigen Kirche aus Menschen Schnittstelle von Glaube und Leben zu sein.“