Eichstätt
Freude über Bayerischen Energiepreis

Stadtwerke Eichstätt erhalten Auszeichnung des Wirtschaftsministeriums für ihre Nahwärmeprojekte

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Staatssekretär Franz Josef Pschierer (rechts) übergibt den Preis an Stadtwerkeleiter Wolfgang Brandl (links) und den Aufsichtsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Andreas Steppberger - Foto: Matthias Merz

Eichstätt (kno) Das Preisgeld ist mit 2000 Euro zwar etwas übersichtlich, aber viel schwerer wiegt schließlich die dazugehörige Urkunde.

Die Eichstätter Stadtwerke haben den Bayerischen Energiepreis „für innovativen und verantwortungsvollen Umgang mit Energie“ erhalten. Ausgelobt wird diese Auszeichnung vom Wirtschaftsministerium, sie wird alle zwei Jahre vergeben. Die Verleihung der Urkunde, zu der eine Delegation aus der Domstadt angereist war, fand in Nürnberg statt.

Insgesamt gab es zehn Preisträger. Die Stadtwerke Eichstätt waren in der Kategorie „Erneuerbare Energien, Energienetze, Speichertechnologien“ erfolgreich. Gewürdigt wurden die Nahwärmeprojekte im Osten und im Westen der Stadt – das Biomasseheizwerk in der Schottenau und das Blockheizkraftwerk in der Spitalstadt. Die Umsetzung dieser regenerativen Projekte auf Grundlage eines Energienutzungsplans führte in Eichstätt – „durch den maßgeschneiderten Einsatz heimischer Energieträger und der Zusammenarbeit vieler Leistungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ – zu jährlichen CO2-Einsparungen in Höhe von insgesamt über 4000 Tonnen, heißt es in der Begründung. Und: „Der klar strukturierte Prozess der Umsetzung kann als Grundlage für Energiekonzepte und Energieprojekte auf andere Kommunen übertragen werden.“

Der Leiter der Stadtwerke, Wolfgang Brandl, und Oberbürgermeister Andreas Steppberger als Vorsitzender des Aufsichtsrats sprechen gegenüber unserer Zeitung von einem „gesellschaftlichen Schulterschluss mit Vorbildcharakter“, der die Realisierung dieser Projekte erst ermöglicht habe. An das im Jahr 2010 gebaute Hackschnitzel-Heizwerk Schottenau, in das 3,76 Millionen Euro investiert wurden, sind unter anderem die Klinik, das Schulzentrum, die Bereitschaftspolizei, die städtische Sporthalle und kirchliche Liegenschaften bis hin zum Priesterseminar angeschlossen. Geliefert werden pro Jahr rund 15 Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme. Zum Vergleich: Der jährliche Verbrauch an Erdgas in der Stadt liegt bei etwa 180 Millionen kWh.

Das Blockheizkraftwerk im Westen, das 2013 ans Netz ging und mit Biomethan betrieben wird, versorgt die Spitalstadt, die Weißenburger Straße, den Burgberg, die Berufsschule und auch das Heilig-Geist-Spital mit neun Millionen kWh Wärme und vier Millionen kWh Strom im Jahr. Hierfür betrugen die Investitionskosten knapp 2,6 Millionen Euro.

Die nächsten Projekte regenerativer Energieerzeugung hängen von den künftigen Rahmenbedingungen ab, so Brandl. Beim Thema Windkraft beispielsweise müsse die Umsetzung der 10-H-Regelung abgewartet werden. Das bedeutet, dass der Abstand zur Wohnbebauung das Zehnfache der Höhe eines Windrads betragen muss – üblicherweise also zwei Kilometer.