Eichstätt
Faulgase aus überschwemmter Wiese

Neben dem Hechtstau stinkt es: Die Flussmeisterstelle pumpt jetzt das Wasser ab

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Eine faulig-sumpfige Wiese verströmt üble Gerüche. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt mit seiner Flussmeisterstelle haben Gegenmaßnahmen eingeleitet. - Foto: Bartenschlager

Eichstätt (baj) Radler und Spaziergänger, die in diesen Tagen den Hechtstau passieren, rümpfen die Nase: ein fauliger Geruch schwebt in der Luft. Ausgedünstet wird er von einer unter Wasser stehenden Wiese auf der anderen Seite des Radweges.

Nun hat das Wasserwirtschaftsamt versucht, Abhilfe zu schaffen - ein großes Loch im Boden spielt dabei die wichtigste Rolle. Ganz trocken ist die Fläche aber noch nicht.

Vor zwei Wochen staute sich die Altmühl zurück - einerseits hatte es stark geregnet, andererseits war der Abfluss der Altmühl behindert: Weil das Wehr am Freibad erneuert wird, war ein Damm zum Schutz der Baustelle errichtet worden, und die vorgesehene Umleitung konnte die Wassermenge nicht mehr bewältigen. Schließlich wurde der Damm geöffnet, um dem Rückstau Herr zu werden (wir berichteten).

Zwischenzeitlich aber uferte die Altmühl, wie vorgesehen, an besagter Wiese aus. Sie gehört dem Kloster St. Walburg und ist amtlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet. Nur blieb das Wasser anschließend stehen, Frösche tummelten sich dort und ließen ihr Quaken ertönen, Enten nutzten die Gelegenheit, mit dem Nachwuchs Ausflüge vom Hechtstau über den Radlweg zur Wiese zu machen. Mit der Zeit schlug das Wasser um; es begann zu faulen und den entsprechenden unangenehmen Geruch abzusondern. Ein Landwirt machte schließlich die Stadtverwaltung auf diesen Zustand aufmerksam und auch das Wasserwirtschaftsamt ergriff Maßnahmen.

Die Flussmeisterei buddelte ein Loch in der Wiese. Dort strömte das Wasser zusammen und konnte abgepumpt werden. "Wir haben es wieder auf einer Wiese ausgebracht", sagt Flussmeister Armin Köller. Es in die Altmühl zurück oder gar in den Hechtstau zu verfrachten, sei nicht möglich gewesen; das Wasser war eben bereits faulig und hätte die Ökosysteme in Fluss oder Altarm beeinträchtigen können.

"Der Boden war schon sehr gesättigt mit Nass", lautet eine Erklärung Köllers für den See an ungewohnter Stelle. "Da konnte nichts mehr versickern." Ein anderer Grund könnte im Hechtstau liegen. Die Flussmeisterstelle hatte beobachtet, dass die beiden oberen Teiche einen sehr hohen Wasserspiegel aufweisen. Das Gefälle zwischen ihnen und dem östlichsten Teich betrug etwa drei viertel Meter. Also war der Abfluss von der Wiese auch in diese Richtung verbaut.

Um hier die Situation zu bereinigen, legte der Angelverein einen Sondereinsatz ein. Mitglieder säuberten die Abflussrohre von Unrat. Ergo sinken in den westlichen Teichen die Wasserspiegel; sie werden wieder aufnahmefähig und letztlich dürfte die "Sumpfwiese" bald wieder trocken sein - Frösche und Enten müssen sich andere Tummelplätze suchen.