Eichstätt
Fast die Hälfte des Lebens in Südamerika verbracht

Weihbischof Adolf Bittschi feiert heute in Bolivien seinen 65. Geburtstag

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Weihbischof Adolf Bittschi – hier beim Antonibergfest in Stepperg – wird heute 65. Arch - foto: Peichl

Eichstätt (smo) Seit über 30 Jahren lebt und wirkt Adolf Bittschi in Bolivien, seit sieben Jahren ist er Weihbischof des Erzbistums Sucre. Heute feiert der gebürtige Eichstätter seinen 65. Geburtstag. Fast die Hälfte seines Lebens hat Bittschi in dem südamerikanischen Land verbracht.

Dass er damals die Heimat verlassen hat, war „eine Berufung von oben“, hat Bittschi bei einem Heimatbesuch gegenüber unserer Zeitung einmal geäußert. Die Gebetsmeinung des damaligen Papstes Paul VI. – „Priester für Lateinamerika“ – regte Bittschi zum Nachdenken an. Der Gedanke, in die Mission zu gehen, ließ Bittschi aber nicht mehr los, und das Walburgisjahr 1979 mit dem Motto „Offen für den Anruf Gottes“ brachte schließlich die Wendung. 1977 hier zum Priester geweiht, kam Bittschi nach Kaplansjahren in Lauterhofen und Nürnberg am Weltmissionssonntag 1983 in Bolivien an, am 10. März 1985 bekam er die Pfarrei Incahuasi übertragen. Mehr als 10 000 Kinder hat er dort getauft und 2000 Hochzeiten gehalten. „Die Leute dort hatten gemeint, dieses ,Bleichgesicht’ wird es vielleicht zwei, maximal drei Jahre aushalten.“ 20 Jahre sind daraus dann geworden.

Bittschi würde wahrscheinlich heute noch in den Bergen herumsteigen und in der indogenen Sprache Quechua predigen, hätte ihn nicht Papst Benedikt XVI. 2008 zum Weihbischof der bolivianischen Erzdiözese Sucre bestellt. Am 8. August hatten ihn der Erzbischof von Sucre, Jesus Perez, der Apostolischen Nuntius in Bolivien, Luciano Suriani, und der Erzbischof von Santa Cruz, Julio Kardinal Terrazas Sandoval, zum Bischof geweiht. Seit Anfang dieses Jahres ist der Weihbischof auch verantwortlich für das Priesterseminar in Sucre.

Die Arbeit geht dem Bischof, dessen verstorbene Eltern auf dem Wellheimer Friedhof ruhen, nicht aus, wie seinem weihnachtlichen Rundbrief zu entnehmen ist. Nicht nur, dass er ständig unterwegst ist: Er hält Katechistentreffen, spendet Firmungen und Taufen, gibt Exerzitien und hält intensiven Kontakt in seine Heimatdiözese. Seit der Bischofsweihe kommt er jedes Jahr nach Eichstätt und spendet auch hier Firmungen, feiert Gottesdienste – etwa heuer in Vertretung des erkrankten Bischofs Gregor Maria Hanke die Fronleichnamsprozession: „Des einen Freud, des andern Leid“, schreibt Bittschi. Zum Weihnachtsfest kommt der Jubilar in die Heimat. Seinen Geburtstag feiert Bittschi während der Exerzitien für Ordensfrauen in Cochabamba – der viertgrößten Stadt Boliviens.