Eichstätt
Fachunterricht in Fremdsprache

Delegation des Gabrieli-Gymnasiums bei "Erasmus+"-Treffen in Italien

22.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Die Eichstätter Tagungsteilnehmer Ursula Schweizer (links), Christiane Schütz-Buckl (3. von links) und Ulrike Steidl (3. von rechts) im Austausch mit irischen und italienischen Kollegen bei der Tagung in Castiglione Fiorentino. - Foto: Buckl

Eichstätt (buk) "CLIL" heißt ein Zauberwort der jüngeren Fremdsprachen-Pädagogik. Das Kürzel steht für die englischen Worte "Content and Language integrated Learning" und bedeutet frei übersetzt etwa "Fachunterricht in der Fremdsprache". Das Eichstätter Gabrieli-Gymnasium (GG) wendet im Rahmen eines "Erasmus+"-Projekts diese Pädagogik an.

Zu Beginn des Schuljahres besuchten nun die drei GG-Lehrkräfte Ulrike Steidl, Christiane Schütz-Buckl und Ursula Schweizer eine fünftägige internationale CLIL-Tagung in Italien, wobei sie vor rund 130 Teilnehmern aus Italien, Irland, England und Deutschland kurze Referate hielten.

Die CLIL-Tagung fand statt im Rahmen eines "Erasmus+"-Projekt-Treffens; dabei handelt es sich um ein Förderprogramm der EU, in welches das GG vor drei Jahren aufgenommen worden war. Innerhalb dieses "EU-Programms für Bildung, Jugend und Sport", eben kurz "Erasmus+", führt das GG seit 2015 mit zwei anderen europäischen Schulen eine Projekt-Partnerschaft durch: zum einen mit der italienischen "Scuola Giovanni da Castiglione", mit der das GG bereits eine langjährige Kooperation unterhält, und mit der "Gorey Community School", der mit 1500 Schülern größten staatlichen Schule Irlands. Federführend ist Marina Piotti, die Vize-Direktorin der italienischen Schule, die auch schon mehrfach in Eichstätt am GG zu Gast war.

Im Lauf der vergangenen Jahre tauschten diese drei Schulen untereinander Lehrkräfte aus: So war im Frühjahr etwa die GG-Biologie Lehrerin Katrin Pesch in Castiglione zu Gast, um dort bilingual auf Deutsch und Italienisch Biologie zu lehren, umgekehrt erteilte Deborah Moretti am GG in italienischer Sprache Geschichtsunterricht.

Bei der Tagung in der Toskana ging es nun darum, eine erste Bilanz der Zusammenarbeit zwischen Gabrieli-Gymnasium, Scuola Giovanni und Gorey Community School zu ziehen, weiteres Material auszutauschen und eigene Methoden zu reflektieren. Die bisherigen Ergebnisse wurden in kleinen Gruppen gesammelt und ausgewertet, ein Abschlussbericht vorbereitet.

Vor dem CLIL-Kongress referierte dabei Ulrike Steidl über Fragen der Organisation und Gestaltung der "Lehrer-Mobilität", Christiane Schütz-Buckl gab Einblick in die Gestaltung einer Stunde über "Denglisch" vor italienischen Schülern. Weitere Referenten kamen aus Italien und Irland, aber auch aus Großbritannien von Hochschulen in Manchester, Cambridge und London: Hier ging es um die Zertifizierung von Fremdsprachenkompetenz von Schülern sowie um Verbesserung der Kompetenz von Lehrkräften, Fachunterricht in Fremdsprachen zu erteilen.

Hoch im Kurs steht dabei auch die "Schüler-Lehrer-Mobilität": So sind nicht nur die Lehrkräfte an den Partnerschulen in den anderen Ländern unterwegs, sondern auch Schüler sollen Gelegenheit haben, im Ausland andere Kulturen kennenzulernen und ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen. So konnte bei diesem Treffen das Orchester des GG ein (umjubeltes) Konzert geben, das die Schüler auch selbst begeisterte, meinte doch Mitspielerin Hanna aus der Q 12: "Es ist toll, einmal vor einem völlig fremden Publikum im Ausland zu spielen und dabei Erfolg zu haben - bei den Konzerten zu Hause ist es ja klar, dass man Applaus bekommt, weil Verwandte und Freunde im Publikum sitzen!" Eine für die Schüler geplante Exkursion zum Trasimener See musste allerdings abgesagt werden, sie fiel den Überflutungen in der Toskana zum Opfer.

Dass das Eichstätter Gabrieli-Gymnasium in der Toskana eine gute Figur gemacht hatte, zeigte die Schlussansprache von Angiolo Maccarini am Ende der Tagung und des Konzerts: "Mein deutscher Kollege in Eichstätt, Herr Biederer, kann stolz darauf sein, über solche Schüler und solche Lehrkräfte zu verfügen."