Eichstätt
Erneut verschoben

Bauausschuss kann sich nicht mit Umbauplänen für ehemaliges Telekom-Gebäude anfreunden

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Die Sanierung des ehemaligen Telekom-Gebäude in der Webergasse kommt nicht so recht voran. Der entsprechende Bauantrag wurde vom Bauausschuss erneut verschoben. - Foto: Knopp

Eichstätt (kno) Im Juli ist der Punkt schon einmal von der Tagesordnung geflogen, und auch gestern Abend konnte sich der Bauausschuss in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause nicht zu einer Entscheidung durchringen: Der Antrag auf die Sanierung des ehemaligen Telekom-Gebäudes in der Webergasse hängt also weiter in der Warteschleife.

Bekanntlich planen die Bauherren Simone und Detlef Hölzel umfassende Eingriffe in das rund 80 Meter lange Gebäude direkt vor der historischen Stadtmauer. So sollen zwei zusätzliche Wohnungen entstehen, vorgesehen sind auch ein Treppenturm und zwei Aufzugstürme, die Fassade soll durch höhere Fenster und niedrigere Brüstungen ebenfalls verändert werden.

Das Vorhaben, so Stadtbaumeister Manfred Janner, füge sich in die Umgebung ein, "das Maß der baulichen Nutzung wird nicht erheblich erhöht". Allerdings, so räumte Janner auch ein, sei man "nicht so glücklich über die vielen Anbauten".

Das sind die Mitglieder des Bauausschusses offensichtlich auch nicht: Maria Lechner (ÖDP) monierte das "zusätzliche Geschoss", das für ein Penthouse auf der rechten Seite des Gebäudes geplant ist. Martina Edl (FW) freute sich zwar über eine "vernünftige Nutzung", lehnte aber nach außen sichtbare bauliche Veränderungen des "monströsen Gebäudes" ab. Das Gremium einigte sich schließlich auf Wiedervorlage in einer der nächsten Sitzungen - wenn die Stellungnahmen des Landesdenkmalamts und des Stadtheimatpflegers vorliegen.

Dieser hatte sich schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Umbaupläne im Juli zu Wort gemeldet. In einem Brief an die Stadt und die entsprechenden Fachbehörden bezeichnete Rainer Tredt das ehemalige Telekomgebäude in der Webergasse als "städtebauliche Fehlentwicklung aus den 1970er-Jahren. Das Straßenbild im Ensemble ist massiv gestört". Eine etwaige Erweiterung sei aus Sicht der Heimatpflege nicht mit dem Ensembleschutz und der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Einzeldenkmälern gegenüber sowie der angrenzenden Stadtmauer vertretbar. Das Gebäude verfüge über sehr viel Leerstand - "es sollte möglich sein, damit auszukommen".

Weitere Berichte über die Sitzung folgen.