Eichstätt
40 000 Euro Fördergelder

Gabrieli-Gymnasium im EU-Programm "Erasmus+" – Empfang beim irischen Sprachminister

03.01.2015 | Stand 02.12.2020, 20:21 Uhr

Im irischen Gorey traf die Eichstätter Delegation des GG, bestehend aus GG-Vizedirektorin Annette Siegert (7. von links), Ulrike Steidl (5. von links), und Christiane Schütz-Buckl (4. von rechts) mit dem irischen Minister Joe McHugh (Mitte) zusammen; mit im Bild italienische und irische Partnerlehrkräfte. - Fotos: Buckl

Eichstätt (EK) Über eine Bescherung der besonderen Art freuen sich derzeit die Verantwortlichen am Eichstätter Gabrieli-Gymnasium: Die Schule wurde von der EU in das Programm „Erasmus+“ aufgenommen.

Dabei handelt es sich um ein „Programm für Bildung, Jugend und Sport“ (siehe Kasten). Für das GG wurde zunächst eine zwei Jahre währende Bewilligung erteilt, die mit dem Zufluss erheblicher Fördergelder verbunden ist, das Gymnasium kann mit einer Summe in Höhe von 40 000 Euro planen. Im Zentrum steht dabei die Zusammenarbeit mit zwei Schulen in Italien und Irland. Welch hohen Rang die Aufnahme in diesen Programm hat, lässt sich schon daraus ersehen, dass eine dreiköpfige Delegation des GG kürzlich in Gorey mit einem irischen Minister zusammentraf.

Maßgeblich für die Aufnahme in das Förderprogramm ist dabei die langjährige Kooperation des GG mit der italienischen Partnerschule „Giovanni da Castiglione“, die ihrerseits seit 15 Jahren eine Partnerschaft mit der irischen „Gorey Community School“ pflegt, die mit 1500 Schülern die größte staatliche Schule Irlands. Durch den Zusammenschluss der drei Schulen unter italienischer Gesamtkoordination konnte der Antrag auf ein europäisches „Erasmus“-Projekt gestellt werden, der nun für die Zeit rückwirkend vom 1. September 2015 bis zum 1. Oktober 2017, bewilligt wurde.

Ziel ist es dabei, „die Mobilität von Schülern und Lehrkräften zu fördern“, und es gehe um „europäisches Lernen im Vergleich“, wie Ulrike Steidl erläutert. Sie unterrichtet am GG Italienisch, Französisch und Latein und hat auf Eichstätter Seite die Federführung inne; auf ihrer Initiative basiert auch der seit fünf Jahren bestehende Schüleraustausch mit Italien. Ende Dezember erhielt das GG nun von der Kultusminister-Konferenz eine Plakette („erasmus+“), welches das Projekt öffentlich in der Schule sichtbar macht.

Praktiziert wird dabei auch „bilingualer Unterricht“: So wird Biologielehrerin Katrin Pesch vom GG im neuen Jahr zwei Wochen lang in Italien Biologie-Unterricht in deutscher Sprache erteilen, während eine italienische Lehrerin am GG Musik und Italienisch unterrichten wird. Zum GG-Erasmus-Team zählen die Lehrkräfte Jutta Brems, Thomas Jandera und Christiane Schütz-Buckl (Fach Englisch/Deutsch), Annette Siegert und Ursula Schweizer (Geschichte), Christine Lutz und Michael Seitz (Geografie), Katrin Pesch (Biologie), Michael Beck (Musik) und Rupert Fieger (Kunst). Gegenseitige Besuche des Unterrichts der Kollegen an den Partnerschulen („Job shadowing“) sollen Erkenntnisse für die Reflexion des eigenen Lehrens bringen.

Im Rahmen einer fünftägigen Tagung in Irland, die unter anderem nach Gorey und Dublin führte, sondierte im Dezember eine dreiköpfige GG-Delegation mit einer Gruppe italienischer Lehrkräfte Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Dabei wurden die GG-Vizedirektorin Annette Siegert, Ulrike Steidl und Christiane Schütz-Buckl ,von Joe McHugh empfangen, dem irischen Staatsminister für „Gaeltacht and Natural Resources“, zuständig für irische Sprache und Kultur. Auch erlebten sie eine Lesung des irischen Präsidenten Michael Higgins aus Dantes „Inferno“ mit.

Was das Eichstätter GG für das Projekt prädestiniert, ist unter anderem die Bedeutung der Erdgeschichte im fossilienreichen Eichstätter Raum, denn Projekte aus dem Bereich der Naturwissenschaft stehen im Fokus des ersten Förderzeitraums: So soll das Unterrichten über die Geschichte der Urzeit eine wichtige Rolle spielen. Dazu werden auch Experten von außen an die Schule geholt, so etwa der ehemalige Leiter des Juramuseums Günter Viohl, der mit italienischen Schülern eine Exkursion nach Nördlingen durchführen wird.

Über eine gemeinsame Homepage der drei Schulen können Interessenten und Lehrkräfte anderer Schulen das Projekt mitverfolgen. Wie Ulrike Steidl erläutert, gibt es noch etliche weitere Pläne: So soll ein Handbuch „Basic Deutsch“ für die Schüler der anderen Schulen erstellt werden. Auch sollen „virtuelle Klassenräume“ und Materialsammlungen eingerichtet werden.