Eichstätt
Engagierte Lehrerin

Zum Tod von Schwester Lioba Wackerbauer

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Im Alter von 86 Jahren gestorben: Schwester Lioba Wackerbauer. - Foto: Archiv/hr

Eichstätt (EK) Schwester Lioba war eine leidenschaftliche Lehrerin und Erzieherin. Das beweist allein schon die Tatsache, dass sie all die vielen Schulmädchen im „Institut“ immer mit Namen gekannt hat. Befragte Ehemalige schildern sie als engagierte, nette und beliebte Pädagogin, die sich um die Schülerinnen gekümmert habe.

Sie habe aber auch klare Regeln vorgegeben. Schwester Maria Lioba Wackerbauer von der Congregatio Jesu Eichstätt ist am Palmsonntagabend im Alter von 86 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben.

Die Ordensfrau wurde am 8. April 1928 in München geboren, absolvierte die Bildungsanstalt für Lehrerinnen in Polling bei Weilheim und begann 1950 das Noviziat bei der Congregatio Jesu, allgemein als Maria-Ward-Schwestern bekannt, in München-Nymphenburg. 1952 legte sie ihre erste Profess ab. Sie durchlief eine Ausbildung zur Lehrerin für Stenografie und studierte Lehramt an Volksschulen an der damaligen Pädagogischen Hochschule Eichstätt, später erwarb sie die Berechtigung zum Lehramt an Realschulen.

Stationen des beruflichen Lebens von Schwester Lioba waren ein Gymnasium und Internat in Regensburg, die Volksschule Deggendorf und von 1965 bis 2002 die Realschule Maria Ward in Eichstätt. Hier war sie viele Jahre als Konrektorin tätig. Oberin Schwester Claudia Köberlein schrieb: „Schwester Lioba schenkte ihre ganze Liebe und Kraft der Jugend, besonders in ihrem Engagement für die Marianische Kongregation.“ Im Ruhestand wirkte die Ordensfrau im Tagesheim der Schule und mit großer Kompetenz in der Schulbibliothek.

Die liebste Freizeitbeschäftigung und Erholung für Schwester Lioba war das Spazierengehen, das Lesen, die Literatur überhaupt und die Schulbibliothek. Sie hat auch mit Genuss die jüngst herausgekommenen Eichstätter Krimis „verschlungen“. Ihr Interesse galt der Geschichte ihres Ordens in Eichstätt: Die Englischen Fräulein sind seit 1869 in der Domstadt. Dankbar ist anzumerken, dass sie zum Verfassen geschichtlicher Beiträge über das Institut bereitwillig ihr Wissen weitergab, die historischen Schätze sowie Dokumente und Fotografien vorlegte.

Die langjährige Schulrektorin Schwester Raingard Mayer und Konrektorin Schwester Maria Lioba haben wesentlichen Anteil am exzellenten Ruf der Bildungsstätte weit über den Landkreis hinaus. Schwester Raingard sagte gestern: „Schwester Lioba wird mir fehlen“. Sie fehlt auch vielen Eichstättern und dem Landkreis.

Am heutigen Mittwoch wird für die Verstorbene um 14 Uhr im Dom das Requiem gefeiert, anschließend ist Beerdigung im Friedhof nahe der Gottesackerkirche in der Grabstätte der Ordensgemeinschaft. Josef Ettle