Eichstätt
Energiegeladenes Konzert

Musikalische Anekdoten mit dem "Keller Steff" vor ausverkauftem Haus

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Durch seine mitreißende Mimik begeisterte der "Keller Steff" im ausverkauften Kleinkunstsaal im Wirtshaus "Zum Gutmann" genauso wie mit seiner Musik. −Foto: Meyer

Eichstätt (myn) Einen ausgelassenen und fröhlichen Konzertabend ganz im Zeichen von bayrischer Mundartmusik genossen die vielen Zuschauer, die sich am Sonntag im Wirtshaus "Zum Gutmann" in Eichstätt eingefunden hatten.

Stephan Keller, alias der "Keller Steff" aus Übersee am Chiemsee, der schon mit seiner Band oder als Teil von "3 Männer - nur mit Gitarre" in Eichstätt aufgetreten ist, war mit seinem Programm "Solo & Unplugged" zu Gast. Gleichzeitig feierte er auch seinen Tourabschluss für 2017 in der Domstadt. Diesmal hatte der sympathische Oberbayer nur seine Akustikgitarre und die Harp dabei. Viele Fans wussten um die energiegeladenen Konzerte des 38-Jährigen, so dass der Auftritt innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war. Und sie wurden nicht enttäuscht. Denn schon vom ersten Song an, dem "Iatzt Is A Do" von seinem Solo-Album "A runde Mischung" waren die Zuhörer von der Bühnenpräsenz begeistert, die der Keller Steff durch seine mitreißende Mimik und Gestik auf die Bühne brachte. Ein Entertainer allerersten Ranges, der die Geschichten aus dem Leben so authentisch präsentierte, dass man glaubte, alle Ereignisse seien tatsächlich so passiert: der Trip mit dem Fahrrad nach Venedig etwa, bei den ihm seine Radlerhose einige "Probleme" bereitete oder die Idee, die Hackschnitzel für seine Heizung selbst herzustellen.

Die musikalische Reise beinhaltete Lieder wie den Erotiksong "Hoochy Goochy Man", im Stile eines John Lee Hooker Song, bei dem selbst ein erfahrener Englischkenner nur Kauderwelsch verstand oder "Narrisch", bei dem der Vater närrisch wird, weil sich der Stephan sich nicht um sein Leben kümmert. Witzig auch die Story des Bauwagens, der am Schluss seines "Lebens" zum Klowagen umfunktioniert wurde. Da gebe es zwar ein Lied dazu, aber die Geschichte erzähle ja schon alles und deshalb spiele er es nicht, ließ Keller Steff das Publikum wissen. Aber auch nachdenkliche Lieder wie "Kurvn" und "Marionette" fanden den Weg ins Programm.

Das bunt gemischte Publikum spendete bei jedem Lied lautstark Applaus und Jubelrufe. Einer der Höhepunkte des Auftritts war sicherlich der "ChickenWingBudeKing", bei dem ein ausgedienter Bauchtrainer zum Einsatz kam. Dies wurde vom Publikum mit kräftigem Freudengeschrei bedacht. Am Ende des regulären Sets angekommen, forderten die Zuschauer lauthals Zugabe.

Dem kam der Chiemseer gerne nach, spielte seinen bekanntesten Hit "Kaibeziang" mit kräftiger Unterstützung von Muhgeräuschen aus der Zuhörerschaft oder den "Pillermann". Beide Lieder brachten den Saal vollends zum Kochen. Mit dem nachdenklichen "Bin I frei" endete ein Auftritt, der alle Erwartungen erfüllte. Und dass sich beim Abschied der Mundharmonikahalter in den Haaren verfing, passte einfach vorzüglich und sympathisch - typisch Keller Steff eben.