Eichstätt
"Ein Beitrag zu einer etwas gerechteren Welt"

28.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Kampagnenbotschafterin Hannah Rüther (47) aus München über ihr Engagement für den fairen Handel.

Frau Rüther, warum ist fairer Handel heute so wichtig?

Hannah Rüther: Er führt zu einem selbst bestimmten Leben für Menschen aus fernen Ländern, deren Produkte wir konsumieren, weil sie dafür einen fairen Preis erhalten: Das ist der Mindestpreis plus eine Fairtrade-Prämie plus, bei 70 Prozent der Produkte, auch noch eine Bioprämie oben drauf. Und weil diese Menschen durch unser Engagement hier eine Stimme bekommen.

Warum engagieren Sie sich als Botschafterin in dieser Sache?

Rüther: Das hat mehrere Gründe: Wir haben meines Erachtens alle miteinander eine Verantwortung für die Welt, jeder für jeden, und damit auch für Menschen, die nicht in unserem Blickfeld sind, die in fernen Ländern leben. Über den Konsum – „Politik mit dem Einkaufskorb machen“ – können wir dazu beitragen, dass es in diesen Ländern gerechter zugeht.

Wie kann man Menschen für den Fairen Handel begeistern, wenn sie beispielsweise das Argument bringen: „Das ist mir zu teuer“?

Rüther: ‚Zu teuer‘ ist relativ: Nur weil es so genannte Dumpingpreise gibt für Lebensmittel, die einmal Luxusprodukte waren, sprechen wir von teuer. Es kann doch nicht sein, dass ein Kilo Bananen gerade mal einen Euro kostet. Ein peruanischer Bauer erhält von seinem Aufkäufer für eine 18-Kilo-Kiste zwei Dollar. Durch den Fairen Handel bekommt er rund sechs Dollar. Bei uns scheint das Motto zu sein: ‚Je weiter weg, desto billiger muss ein Produkt sein.‘ Hier gibt es keine andere Logik, als den Fairen Handel zu unterstützen, um einen Beitrag zu einer etwas gerechteren Welt zu leisten. Für mich ist das der Weg, den jeder von uns gehen sollte.

Die Fragen stellte Marco Schneider.