Eichstätt
Domkaplan in der Bütt

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Eichstätt (smo) Spontanen Applaus erntete Domkaplan Christoph Wittmann (kleines Foto) gestern nach seiner Predigt beim vormittäglichen Pfarrgottesdienst: Erneut war der 32-Jährige in die Bütt gestiegen - "denn schließlich ward's beim dritten Mal zur Tradition in diesem Saal, lauf sonst Gefahr, dass man mir droh: Des war doch schon maletter so!". Dieses Wort des Eichstätter Dialekts hatte es Wittmann am Sonntag angetan und er kam immer wieder darauf zurück.

Er nahm in seiner launigen Faschingspredigt nicht nur Bezug auf das Sonntagsevangelium und das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ("Dieses Jahr soll uns entzünden, uns selbst mal an die Brust zu schlagen, den ganzen Mist der eignen Sünden in Buß' und Reu' vor Gott zu tragen."). Er nahm auch das Weltliche in seine Worte mit hinein - mal mehr, mal weniger zweideutig. Da ging es dann auch um Fusionen ("Wir sollen aufbauen und stärken und eine Fusionierung wagen, zusammensteh'n mit guten Werken, Talente zusammentragen"). Er mahnte in Reimform eine Stärkung des Glaubens an: "Die Stadt hat Leerstände genug, von Domplatz bis zum Kapellbuck." Einen davon nahm Wittmann besonders in den Blick: "Das Paradeis lag einst lebendig in unsres Städtleins feiner Mitte. Jetzt liegt's verlassen und erbärmlich. Das ist doch so auch keine Sitte!" Der Domkaplan rief am Ende seiner Predigt zur missionarischen Arbeit auf und erinnerte an die beginnende Fastenzeit. "Drum werdet frei, lasst euch versöhnen, von nah und ferne soll es dröhnen, der Herr schenkt aus Barmherzigkeit!" ‹ŒArchivfoto: M. Chloupek