Eichstätt
Die Zahl der Wohnmobilisten nimmt zu

23.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:45 Uhr

Eichstätt (zds) Sommer, Ferien, große Freiheit – Wer sich im Wohnmobil auf den Weg macht, bei dem fährt immer ein Hauch Abenteuer mit. Und selbst im Stau bieten die 658 Wohnmobile, die zu Jahresanfang im Landkreis Eichstätt zugelassen waren, gegenüber dem gemeinen Pkw und Van einen Vorteil: ...

Spaghetti mit Tomatensoße frisch vom Herd mitten auf der Autobahn und ein kühles Bierchen –, natürlich alkoholfrei – vor dem Tauerntunnel, wenn dort mal wieder die Blockabfertigung aktiviert ist. Dafür ist schließlich der Kühlschrank an Bord.

Nicht grenzenlos

Doch grenzenlos ist die Freiheit nicht: In Griechenland, Kroatien, Portugal, Tschechien und Ungarn ist das Übernachten außerhalb von Campingplätzen nämlich grundsätzlich verboten. In Österreich, Italien und Spanien ist eine einmalige Übernachtung im Wohnmobil oder Wohnwagen am Straßenrand oder auf einem öffentlichen Parkplatz meistens erlaubt. "Meistens", nicht immer. In Deutschland dürfen Reisemobilfahrer auf Rast- und Parkplätzen zur Übernachtung stehen bleiben, "sofern sich daraus keine Camping-Aktivitäten entwickeln, wie es im Amtsdeutsch heißt, sprich der Klapptisch aufgeklappt und der Grill angeworfen wird.

Dafür gibt es dann eigene Wohnmobilstellplätze wie jenen in Eichstätt, der bundesweit immer wieder ausgezeichnet wird und zu den beliebtesten gehört.

Die Zahl der Freiheitssucher im Wohnmobil ist im Moment allerdings niedriger als die Industrie es sich wünscht. 2009 gab es einen kräftigen Einbruch der Zulassungszahlen in Bayern, dazu gaben etliche ihr Hobby auf: Im Land ging die Zahl der Wohnmobile verglichen mit 2008 um 139 auf 64087 zurück. Anfang 2010 waren es jetzt wieder 64 986.

Im Kreis Eichstätt lag die Zahl der zugelassenen Wohnmobile zum Jahresanfang 2010 laut Kraftfahrtbundesamt gegen diesen Trend bei 658. Im Vorjahr waren es 650 gewesen, 2008 waren es 640.

Bezogen auf die Zahl der Wohnmobile im Land ist festzustellen, dass jedes zehnte Wohnmobil in München steht. Der Münchner kehrt also der Metropole auch ganz gerne mal den Rücken.

Kein billiges Vergnügen

Im Kreis Eichstätt sind dagegen 1,01 Prozent aller bayrischen Reisemobile zugelassen. Bezogen auf den Anteil der Wohnmobile an den im Kreis Eichstätt vorhandenen 67 844 Pkw beträgt der Anteil gerade mal 1,0 Prozent oder gerundet 9,7 pro 1000. Diesen Maßstab angelegt, gibt es die meisten Wohnmobile mit rund 22 je 1000 Pkw im Kreis Garmisch-Partenkirchen, was den Verdacht nahe legt, dass eine ganze Menge Einheimischer hin und wieder genug vom Postkarten-Panorama hat, das den Rest der Wohnmobilisten nach Bayern lockt, gerne mal was anderes sehen möchte und sich das auch leisten kann. Denn billig sind die mobile Freiheit auf vier Rädern nicht nicht: Ab mindestens 30 000 Euro geht‘s für die Anschaffung erst einmal aufwärts, bevor es dann im Urlaub nach auswärts geht.