Eichstätt
Die Schule mit Leben erfüllt

Abschied von St.-Walburg-Rektor Peter Sandmann – "Offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen"

22.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

 

Eichstätt (EK) „Super“, „lustig“, „cool“: Mit solchen Attributen bezeichneten die Schüler der Eichstätter Grundschule St. Walburg ihren Rektor Peter Sandmann bei seiner Verabschiedung. Der 65-Jährige geht kommende Woche in den Ruhestand. Er war der erste Mann an der Spitze der Grundschule.

Buben mit Zylinder und fesch gekleidete Mädchen empfingen die Gäste. Die Bühne war mit Zauberkarten dekoriert, durch den Saal zog sich eine lange Girlande mit 157 Wimpeln, auf denen jeder Schüler von St. Walburg einen Gruß an den scheidenden Rektor geschrieben hatte. „Du bist chic“ ist dabei nur eines der liebevollen Attribute für einen außergewöhnlichen Schulleiter.

Peter Sandmann ist seit 2008 Rektor der Grundschule St. Walburg. Er hat viele pädagogische Akzente gesetzt und das Profil der Schule stark geprägt. Einiges davon griff seine Stellvertreterin, Schwester Scholastika Herrmann, heraus. Sie dankte mit den Klassensprechern in einem szenischen Spiel für Sandmanns pädagogische Arbeit. Dabei wurde das von ihm geprägte Profil deutlich: „Das schulische Leben gestalten wir in einem Klima gegenseitiger Wertschätzung. – Jeder, der in einem Anliegen zu mir kommt, hat erst einmal Recht. – Auch ein Kind mit seinen Fragen verdient diese Wertschätzung.“

Elternbeiratsvorsitzende Jutta Behringer würdigte die entspannte Atmosphäre an der Schule und die Fürsorge des Rektors: „Sie hatten nicht nur eine offene Tür, sondern auch ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen ihrer Schützlinge.“ Weiter hob sie hervor, dass die „Marke Sandmann“ für die Elternvertreter zu einem Synonym für einen „offenen, natürlichen, nicht immer einmütigen, aber jederzeit ehrlichen und fairen Umgang“ wurde.

Eine besondere Ehre für den geschätzten Rektor war die Anwesenheit der Äbtissin von St. Walburg, Franziska Kloos. Sie erinnerte an das „Novum von 2008“, als mit Peter Sandmann der erste männliche und nicht-klösterliche Schulleiter auf dem Walburgiberg einzog. Zufrieden stellte sie allerdings fest, dass er die von König Ludwig inspirierte Idee der Synthese von Kloster und Schule fortgeführt habe. Sie dankte Sandmann, dass er die lange Tradition dieser Harmonie gepflegt habe.

Mit dem 65-Jährigen verlässt ein erfahrener, kompetenter und geschätzter Rektor die Schulbühne. Dies unterstrich Schulamtsdirektor Konrad Zimmerer: „Peter Sandmann kam seinen beruflichen Aufgaben als Lehrer, Konrektor und Rektor mit sehr großer Berufsfreude, Hingabe und verantwortungsbewusst nach.“ Ferner stellte Zimmerer die Hilfsbereitschaft und die souveräne Art Sandmanns, wie er sein Fachwissen und seine Erfahrung weitergegeben habe, heraus. Dabei habe er sich „einen ausgezeichneten Ruf erworben“.

Die Palette der zusätzlichen Aufgaben, die Sandmann während seiner 40-jährigen Dienstzeit übernommen hatte, ist unendlich lang. Der Fachliche Leiter des Staatlichen Schulamts listete sie alle auf: Beratungs- und Praktikumslehrer, Sicherheitsbeauftragter, Referent und Multiplikator in der Lehrerfortbildung, EDV-Spezialist, Lehrbeauftragter an der Uni und Mitarbeiter an Mathematikschulbüchern.

Oberbürgermeister Andreas Steppberger nannte den scheidenden Rektor „einen Glückstreffer“. Er habe seine Aufgaben mit vollem Einsatz ausgeübt und die Schule mit Leben erfüllt.

Die Orff-Gruppe brachte ein kleines Ständchen und der Lehrerinnenchor sagte im Lied „Danke“. Die Tanzakrobatik mit Mathebüchern auf dem Kopf, vorgeführt von der Klasse 4 a, verdeutlichte Sandmanns Mathegenie und der Zylindertanz der Schulspielgruppe erinnerte an die Rolle des Zauberers, in die Sandmann so gerne geschlüpft war.