Eichstätt
Die Ruhe vor dem Sturm

31.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:27 Uhr

Die liebevolle Dekoration der Stände gehört zum Aufbau dazu.

Eichstätt (EK) Die Vorbereitungen sind in vollem Gange: Ab Morgen wird auf dem Eichstätter Volksfest wieder zehn Tage lang gefeiert. Schausteller, Standbetreiber und Organisatoren sind für das anstehende Großereignis bestens gerüstet.

Mittwochmittag auf dem Eichstätter Volksfestplatz: Die Sonne scheint vom Himmel, nur vereinzelt laufen Menschen über das Gelände, verwaiste Stände bestimmen die Szenerie. Dies sei die Ruhe vor dem Sturm, wird Ralf Hofmann später sagen. Hofmann ist einer von über 30 Schaustellern und Fieranten, die in Eichstätt ihre Zelte aufgeschlagen haben, um die Besucher des Volksfestes zu unterhalten.

„Wir müssen noch streichen, einräumen und dekorieren – dann kann es losgehen“, erklärt Hofmann, dessen Ehefrau Besitzerin eines Schieß- und eines Spickerwagens ist, während er mit einem Farbpinsel hantiert. Seit „ewigen Zeiten“ komme die Familie bereits regelmäßig auf das Eichstätter Volksfest, „weil es hier so schön ist.“ Dabei sei es nicht nur das Fest an sich, das ihn begeistere. Schmunzelnd meint der Schausteller: „Am besten gefällt mir, dass die Leute hier extrem freundlich sind – sogar im besoffenen Zustand.“

Es ist ein Eindruck, den auch Sabine Schuh gerne bestätigt. Die Fürtherin bietet an ihrem Stand unter anderem Dosenwerfen an, und sie kommt wie Hofmann schnell ins Schwärmen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen und der familiäre Charakter des Festes seien es, was die Eichstätter Wiesn für sie ausmache. „Hier ist das Publikum ganz besonders nett“, meint die Standbetreiberin, während sie energisch mit dem Kopf nickt, als wolle sie ihren Worten zusätzliche Bedeutung verleihen. Unter Druck setzen lässt sie sich daher von der bald anstehenden Eröffnung des Volksfestes nicht. Ganz im Gegenteil: „Ich freue mich schon“, sagt Schuh im Brustton der Überzeugung.

Anton Straßer, Vorsitzender des Volksfestausschusses, ist glücklich über den Zuspruch der Schausteller und Fieranten, die er größtenteils bereits seit vielen Jahren kennt und schätzt. „Uns ist es wichtig, dass das Fest familiär bleibt, deshalb suchen wir nicht immer neue Attraktionen, sondern setzen auf die Leute, die schon seit ewigen Zeiten herkommen“, erklärt er. Lediglich eine Sache sei heuer neu: „Wir werden an den meisten Tagen eine Speisekarte im Festzelt anbieten. Dann müssen die Leute ihren Platz nicht mehr verlassen, wenn sie Hunger bekommen.“

Dass das Konzept, auf Bewährtes zu setzen, auch in diesem Jahr aufgehen wird, daran hat Straßer keinen Zweifel. Kein Wunder, sprechen die Zahlen doch für sich. 40 000 bis 50 000 zufriedene Besucher kommen nach seinen Angaben jedes Jahr auf die Wiesn, um dort ihren Spaß zu haben.

Eine stolze Bilanz, die lediglich von einem Wehmutstropfen getrübt wird: der Beteiligung am Festumzug. „Der Rückgang ist schon enorm. Mit den Fußtruppen sind die Vereine zwar nach wie vor voll bei der Stange, aber die Wagen werden immer schlechter bestückt“, bedauert Straßer. Er hofft, dass dieser Trend wieder umschlägt, und bittet potenzielle Teilnehmer, sich noch anzumelden. „Schließlich ist das auch eine gute Gelegenheit, sich den Menschen zu präsentieren“, betont der Vorsitzende, dessen Ziel für das diesjährige Volksfest klar definiert ist. Er sagt: „Wir erwarten uns keine Steigerung, wir wollen einfach nur eine schöne und persönliche Wiesn.“ Nicht umsonst laute das Motto schließlich: „Ein Fest zum Gernhaben.“