Eichstätt
Die Kleinsten lindern die größte Not

Kinderhaus der Dompfarrei sammelt für Flutopfer

12.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:02 Uhr

Unbedingt helfen wollten die Kinder des Kinderhauses der Dompfarrei mit Claudia Kundinger (links) vom Elternbeirat und Kindergartenleiterin Eva Czech (rechts) - Foto: Daniela Preis

Eichstätt (EK) Innerhalb von nur einem Tag gestalteten die Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren des Kinderhauses der Dompfarrei Buttons mit drei verschiedenen Motiven zum Thema „Ein Herz für Flutopfer“. Mit den fertigen Stücken zogen die Kleinen mit ihren Betreuerinnen über den Eichstätter Wochenmarkt und baten um Spenden.

Diese kommen der Einrichtung „FortSchritt“ zugute, einem Förderzentrum für behinderte und nichtbehinderte Kinder in Rosenheim. „Die Aktion passt super zu unserem Jahresthema Herz“, bemerkte Eva Czech (27), Leiterin des Kinderhauses.

Die Idee für die Aktion hatten die Betreuerinnen spontan, nachdem sie einen Beitrag im Bayerischen Fernsehen verfolgt hatten, der die verheerenden Verwüstungen durch das Hochwasser im Förderzentrum Rosenheim zeigte. „Uns hat einfach betroffen gemacht, dass das auch ein Kindergarten ist. Wir machen eigentlich immer etwas, um Katastrophenopfern zu helfen. Für die Japanhilfe haben wir einmal Taschen genäht und dabei etwa 600 Euro eingenommen“, erzählte Claudia Kundinger (39) vom Elternbeirat des Kinderhauses. Auch für die aktuelle Aktion sieht es gut aus, denn um 10 Uhr sind schon nahezu alle Buttons verkauft und die selbstgebastelten Spendeneimer sind voll. „Es klirrt gar nicht so, das ist ein gutes Zeichen“, so Czech.

Stellvertretend für ihre ganze Gruppe waren vier Mädchen zur Sammelaktion auf dem Wochenmarkt mitgekommen. Die Kleinen nahmen mit ihrem Charme unter anderem Oberbürgermeister Andreas Steppberger ein, der wie so oft auf dem Sprung war. „Da ist so viel überschwemmt und da wollten wir Geld spenden, damit die vielleicht wieder ein Haus haben“, erklärte ein Mädchen.

So tapfer die Kinder auch bisher durchgehalten hatten, nach zwei Stunden Fußmarsch wurden dann doch Forderungen nach Eis laut. „Ich mag jetzt endlich mal Eis essen, und Durst hab ich auch“, war kollektiv zu hören. Wie gut, dass es hinterher ein Eis als Belohnung gab. „Wir haben auch schon Erdbeeren gegessen und Kekse so als kleine Zwischenmotivation. Ich glaube, das Mittagessen ist hinfällig“, lachte Czech und machte sich mit ihren Schützlingen auf den Weg zur Eisdiele.

Auch die Mütter waren aktiv: Sie haben 25 Kuschelkissen für die Rosenheimer Kinder genäht.