Eichstätt
Die Anfangszeit des Buchdrucks

Ausstellung "Typen, Texte, Themenkreise" in der Staats- und Seminarbibliothek im Hofgarten

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr
Eine Ausstellung zum Thema "Typen, Texte, Themenkreise" gibt es in der Bibliothek an der Universität Eichstätt. −Foto: upd

Eichstätt (upd) Im Februar dieses Jahres jährt sich zum 550. Mal der Todestag von Johannes Gutenberg, der Mitte des 15. Jahrhunderts die Technik zum Druck mit beweglichen Lettern etablierte.

Die Bibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) nimmt dies zum Anlass, um ab Mittwoch, 31. Januar, mit der Ausstellung "Typen, Texte, Themenkreise" eine Auswahl an Werken aus ihrem Bestand zu präsentieren, die in der Entstehungszeit des Buchdrucks produziert wurden. Die rund 40 Exponate vermitteln zum einen die Entwicklungen des Inkunabelzeitalters und geben zugleich Einblick in die Geschichte des frühen Buchdrucks im Eichstätter Umfeld. Beispielhaft illustriert die Ausstellung, wie Autoren und die ersten Drucker auf dem Weg vom Manuskript zum gedruckten Buch zusammenarbeiteten. Neben theologischen, liturgischen und juristischen Texten in Latein zeigt die Bibliothek der KU auch volkssprachliche Werke und Einblattdrucke. "Gerade in den Städten und an Universitätsstandorten verlief die Verbreitung des Buchdrucks parallel zur Lesefähigkeit der Bevölkerung. Dort entstanden nicht nur Druckereien, sondern es fanden sich auch potenzielle Käufer für die neuen Produkte", erklärt die Leiterin der Abteilung für historische Bestände der Universitätsbibliothek, Heike Riedel. Daher geht die Ausstellung auch auf die Käufer und Leser der Texte ein, die meist eine individuelle Gestaltung sowie die Bindung des Buches in Auftrag gaben.

In Eichstätt wurde nach Würzburger Vorbild im Jahr 1484 eine bischöfliche Hofdruckerei eingerichtet, die unter Leitung von Michael Reyser bis 1494 existierte. Schon ab 1490 übernahm auch der in Ingolstadt tätige Johann Kachelofen fürstbischöfliche Aufträge und pflegte parallel Beziehungen zu Gelehrten der Universität Ingolstadt, deren Werke er ebenfalls druckte. Auch solche Netzwerke des frühen Buchdrucks sind Thema der Ausstellung.

Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 30. Januar, um 19 Uhr; sie ist bis zum 16. März in der Staats- und Seminarbibliothek im Hofgarten zu sehen (montags bis freitags von 8.30 bis 17 Uhr).