Eichstätt
Dialog mit der arabischen Welt

Deutsch-Jordanische Gesellschaft organisiert Jugendaustausch: 26 Eichstätter reisen am Mittwoch nach Amman

31.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Der Jordan trennt die Staaten Israel (links) und Jordanien (rechts). Am Mittwoch reist eine Gruppe junger Eichstätter nach Jordanien, um mit der arabischen Welt im Dialog zu bleiben - Foto: chl

Eichstätt (EK) Der Präsident der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft e.V., Helmut Henseher aus Buxheim, sieht das nun neunte Jugendaustauschprogramm auch als Solidaritätszeugnis mit Jordanien, das zwar selbst politisch stabil sei, jedoch durch die Flüchtlingsströme aus den benachbarten Nahoststaaten überfordert sei. Am Mittwoch, 3. September, wird eine Gruppe von 26 jungen Leuten aus Eichstätt zu einem einwöchigen Besuch nach Jordanien aufbrechen.

„Trotzt und gerade wegen der Umbrüche in der arabischen Welt wird damit aus unserer Sicht ein maßgeblicher Beitrag dazu geleistet, dass der aktuell so wichtigen Dialog auch der jüngeren Generation mit der arabischen Welt nicht abreißt und weiterhin praktiziert werden kann“, sagt Henseher. Die Teilnehmer rekrutieren sich überwiegend aus Mitgliedern der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) Eichstätt sowie weiterer Interessierter.

Die jordanische Partnerorganisation werden die jungen Eichstätter in Amman, der Hauptstadt Jordaniens willkommen geheißen. Die jordanischen Gastgeber haben ein abwechslungsreiches und lehrreiches Programm für die deutschen Gäste ausgearbeitet. Besuche bei jordanischen Firmen und Jugendinstitutionen sowie bei der deutschen Botschaft in Amman gehören ebenso dazu wie in den weltbekannten touristischen Sehenswürdigkeiten Petra, das Tote Meer und die faszinierende Wüstenregion Wadi Rum. Einige jugendspezifische und sportliche Ausflüge wie beispielsweise eine Wanderung in Naturparks sowie Workcamps sind ebenfalls vorgesehen.

Einige deutsche Teilnehmer nutzen die Möglichkeit einer Verlängerung zum Tauchen am Roten Meer in Aqaba. Während dieser gemeinsamen Aktionen kann ein unmittelbarer Austausch in Englisch über die tagespolitischen Ereignisse oder über die Umbrüche in den arabischen Gesellschaften stattfinden. Dazu dienen auch ganztägige Besuche in den Familien der jungen jordanischen Gastgeber. Henseher bemerkt, dass Jordanien ähnlich wie Marokko innerhalb des „arabischen Frühlings“ den ernsthaften und erfolgsversprechenden Versuch unternehme, verfassungsrechtliche und institutionelle schrittweise Veränderungen in Richtung eines freiheitlichen und demokratischen Gemeinwesens umzusetzen, was bisher auch nahezu gewaltfrei gelungen sei. „Dies wird hoffentlich auch in Zukunft so sein.“

Der Jugendaustausch wird wiederum von offiziellen Stellen der beiden Nationen unterstützt und von diversen Sponsoren gefördert, unter anderem auch vom Auswärtigen Amt und vom Landratsamt Eichstätt. Auf jordanischer Seite ist die Jordanian-German Friendship Society mit ihrer Jugendabteilung der Partner.

Der Gegenbesuch jordanischer Jugendlicher ist für den Sommer 2015 im Altmühltal vorgesehen. Dabei soll wieder ein ähnliches Programm geboten werden, wie es im September 2013 in Eichstätt stattgefunden hat, als die Gesellschaft ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hatte.