Eichstätt
Der Hauspfleger der Bischöfe

Münze mit Joachim Rieter von Kornburg (1568 1619) verkauft

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Die Münze mit Joachim Rieter von Kornburg. - Fotos: Schönwetter

Eichstätt (swt) Beim letzten Stammtisch der Eichstätter Münzfreunde berichtete Josef Schönwetter von der letzten Auktion des Münzhauses Sonntag in Stuttgart. Unter der Nr. 793 wurde eine Medaille mti dem ehemaligen Hauspfleger der Bischöfe Johann Conrad von Gemmingen und Johann Christoph von Westerstetten aufgerufen. Es handelt sich um Joachim Rieter von Kornburg zu Ottmaring.

Die Rieter von Kornburg waren eine angesehene Patrizierfamilie der Reichsstadt Nürnberg. Der Ursprung der Familie ist nicht bekannt, die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1361. Bis zu ihrem Aussterben gehörten sie der Reichsritterschaft im Ritterkanton Altmühl an. Über die Jahrhunderte gab es viele bekannte und wichtige Familienmitglieder. Einer davon war der 1568 geborene Joachim Rieter von Kornburg zu Ottmaring.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Joachim als Hauspfleger der Fürstbischöfe auf der Willibaldsburg. Nach seinem Tod wurde er in seinem Gut Ottmaring bei Beilngries, das damals ein Lehen der Eichstätter Bischöfe war, beerdigt. Seine steinerne Grabtafel findet man eingelassen in der Friedhofsmauer der katholischen Filialkirche St. Ottmar in Ottmaring. Die angebotene Medaille zeigt auf der Vorderseite ein barhäuptiges, bärtiges Brustbild im Profil nach rechts mit doppelter Halskrause, im Armabschnitt BD, mit der Umschrift: EFFIGIES NATVS ANNO 1568 . FACTA . MDCXIV (Porträt geboren im Jahre 1568 geprägt 1614). Auf der Rückseite sind ein Tisch mit Leuchter und zwei angelehnten Wappen (Jerusalemkreuz und das Familienwappen in Gestalt eines Meerweibes), darüber eine strahlende Sonne zu sehen, im Hintergrund ein Meer mit Schiff und Burg. Die Umschrift lautet: SVRSVM TENDENS (aufwärts strebend), am Armabschnitt: BD (Balduin Drentwett).

Die ovale Medaille ist ein etwa 40 x 32 Millimeter großer Silberguss und wiegt 17,2 Gramm. Der Medailleur war Balduin Drentwett aus Augsburg.

Diese Medaille ist dem Münzexperten Schönwetter zufolge äußerst selten, ein Zinngussabschlag ist im Bestand des Germanischen Nationalmuseums. Der Aufrufpreis betrug 2000 Euro, der Zuschlag erfolgte bei 2600 Euro, was einen Gesamtkaufpreis von etwa 3200 Euro bedeutet.

Literaturhinweis: Josef Schönwetter/Rudolf Hager: Eichstätter Medaillen, Eichstätt 2009 Nr. 96.