Eichstätt
Das Bild der Universität in der Öffentlichkeit

Sammelband der Vorträge vom Symposion des Alfons-Fleischmann-Vereins erschienen

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Eichstätt (buk) „Wo steht die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt in der Öffentlichkeit“ Die Antwort auf eine solche Frage hat sich im Lauf dieses Jahres aufgrund manch spektakulärer Schlagzeilen mehrfach rasch gewandelt. Daher ist es fast mutig, einem neuen Buch diesen Untertitel zu geben, das Antworten aus dem Jahr 2013 liefert: Der nun erschienene Sammelband gibt die Vorträge und Diskussionsverläufe wieder, die Mitte März 2013 beim zweiten Symposion des Alfons-Fleischmann-Vereins zu hören waren.

Herausgegeben wurde er von dem Theologie-Professor Veit Neumann, Pastoraltheologe in St. Pölten, und dem Journalisten Stephan Ley.

\tFast prophetisch mutet das Vorwort des Bandes von Michael Klein, Präsident der CV-Akademie aus Berlin, an, wenn darin die Rede davon ist, dass die Eichstätter Uni „besondere Aufmerksamkeit auf sich zieht – nicht zuletzt aufgrund der Berichterstattung im Jahr 2008 um die Nicht-Bestätigung des gewählten Präsidenten durch die Kirche“. Nach den Ereignissen des Jahres 2014 in der Hochschulleitung dürfte sich diese Aufmerksamkeit um ein Vielfaches erhöht haben.

Ansonsten zeigt das Vorwort, dass der Band aus der Perspektive einer katholischen Studentenverbindung auf die Eichstätter Hochschule schaut und der Frage nachgehen will, ob diese „in Wissenschaft und Forschung auch international relevante Leistungen erbringen“ kann – und der Frage, wie es „mit der Freiheit der Wissenschaften“ aussieht. Klein schlägt vor, dass Eichstätt „gezielt Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften verbinden“ solle: Hier solle nicht nur interdisziplinär, sondern auch „integrativ“ gearbeitet werden.

Im weiteren Vorwort von Veit Neumann unter dem Motto „Die Tradition mit Leben füllen“ wird „die Innen-Außen-Beziehung zwischen Universität und Gesellschaft“ in den Blick genommen. Neumann weist darauf hin, dass die KU „eine ernstzunehmende Verwirklichung der kulturellen Diakonie durch die Kirche an der Gesellschaft“ sein könne, indem sie verdeutliche, „was das Katholische im Bereich des Geistes zu bedeuten hat“.

Der Band enthält drei Hauptkapitel, zunächst die beiden Vorträge des Symposions zum „Bild der KUEI in der Öffentlichkeit“: Hier beleuchtet der Journalist Ulrich Bobinger aus Augsburg „Die KU als Gegenstand medialer Berichterstattung“, bevor Peter Beer aus München, Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates, unter dem Motto „Die KUEI auf Sendung“ die „Universitäre Öffentlichkeitsarbeit im kirchlichen Kontext“ betrachtet.

Die zweite Abteilung bringt sehr schlicht „Ergänzende Beiträge“. Darunter behandelt der St. Pöltener Fundamentaltheologe Josef Kreiml „Das Leitbild einer katholischen Universität“, worauf sich Herausgeber Neumann der etwas sperrig formulierten Frage „Prototypische Akte des Vertrauens in der Welt des Geistes – wie soll das business continuity planning für eine katholische Universität beschaffen sein“ widmet. Stephan Ley stellt dann das Thema „Marketing für eine katholische Universität“ dar, der Heidelberger Uni-Rektor Bernhard Eitel „Die Herausforderungen durch Bologna“; der St. Pöltener Sozialethiker Wolfgang H. Spindler steuert „Knappe Bemerkungen zur Universitätsidee“ bei. Im dritten Hauptteil des Bandes kommen als „Ehemalige Eichstätter“ Ludwig Mödl („Bischof Rudolf Graber“), die RCDS-Vorsitzende Theodora Boruzszak („Als Studentin der Theologie in Eichstätt“) und die Diplom-Journalistin und freie Autorin Lena Wilde („Sonst fliegt uns die Gesellschaft um die Ohren“) in einem Interview über ihren Erstlingsroman zu Wort.

Veit Neumann/Stephan Ley (Hg.): Auftrag und Image. Wo steht die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt in der Öffentlichkeit? Echter Verlag Würzburg 2014, 158 Seiten, Preis 15 Euro.