Eichstätt (EK) Der bei zu risikobereiten Motorradfahrern besonders beliebte, weil kurvenreiche Abschnitt der Bundesstraße B 13 zwischen Eichstätt und Schernfeld wird jetzt entschärft: Das Staatliche Bauamt Ingolstadt wird in den Serpentinen sogenannte Leitschwellen montieren.
Davon erhoffen sich die Verantwortlichen zum einen weniger Unfälle, zum anderen aber auch weniger Lärmbelästigung. Denn die Kurven sind nicht nur besonders unfallträchtig. Eine bestimmte Klientel von Motorradfahrern, auch als "Knieschleifer" bekannt, nutzt sie für besonders spektakuläre und lärmende "Stunts", die dann filmisch dokumentiert und im Internet verbreitet werden. Die Anwohner der Rebdorfer Straße leiden seit vielen Jahren unter dem Lärm, den die oft unzulässig aufgerüsteten Maschinen bei ihrem permanenten Auf- und Abfahrten verursachen.
Das Parkverbot für Motorräder am Schönblick-Parkplatz und die Tempo-60-Zone brachte bisher nur mäßigen Erfolg, auch Polizeikontrollen fruchteten wenig - die Biker sind per Handy gut vernetzt und schnell weg, wenn die Streife kommt. Das ist immer wieder und war auch Thema in der jüngsten Stadtratssitzung. Hier hatte der Leiter des Ordnungsamtes, Karl Ziegelmeier, den Stadträten mitgeteilt, dass zum Start in die neue Saison weitere Abhilfe in Aussicht sei. Jetzt hat Abteilungsleiterin Elena Merk vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt mitgeteilt, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Motorradfahrer im Bereich der Serpentine Leitschwellen zu montieren. Ziel soll sein, das Kurvenschneiden zu verhindern und dafür zu sorgen, dass Tempolimit und Überholverbot eingehalten werden. Entsprechende Ankündigungsschilder sollen die Verkehrsteilnehmer auf die Neuerung hinweisen. Das Befahren der Kurven mit Lastkraftwägen ist nach Merks Mitteilung weiterhin uneingeschränkt möglich.
Wie diese Leitschwellen wirken, lässt sich in einer ähnlichen Kurvenlage am Kesselberg bei Kochel am See verfolgen. Dort seien solche Schwellen bereits erfolgreich montiert worden, das Tempo der Motorradfahrer in diesen Kurven habe merklich abgenommen, die Zahl der Unfälle sei spürbar zurückgegangen, so Merk. In den Eichstätter Serpentinen werden nun nach Rücksprache mit der unteren Verkehrsbehörde, also dem städtischen Ordnungsamt, und der Polizei werden die Leitschwellen in der Fahrbahnmitte auf Höhe des Parkplatzes unterhalb des Hotels montiert. Auch die Leitschwellen, die auf der B 13 in Kreuzungsbereich nördlich Eichstätt bereits aufgebracht wurden, werden über die Sommermonate fest auf der Fahrbahn montiert.
Dafür hat das Straßenbauamt auch noch etwas Zeit. Denn derzeit sind die Serpentinen bekanntlich wegen der Felssicherungsarbeiten gesperrt - voraussichtlich bis 6. Mai.
