Eichstätt
Respekt vor der echten Kommunalpolitik

Die Schauspielerin und 'Bürgermeisterin von Lansing', Senta Auth, im Gespräch mit Reinhard Brandl

22.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr
Reinhard Brandl im Gespräch mit der Schauspielerin Senta Auth aus „Dahoam is dahoam“. −Foto: Preis

Eichstätt (pp) In ihrer Rolle als Bürgermeisterin von Lansing in der bayerischen Serie „Dahoam is dahoam“ nimmt die Schauspielerin Senta Auth oftmals kein Blatt vor den Mund. Ähnlich agierte sie in einem Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl (CSU) im „Gutmann“.

Dass die Schauspielerin auch im „echten Leben“ überaus sympathisch und in ihrer bayerischen Heimat fest verwurzelt ist, davon konnten sich nun Interessierte im bis auf den letzten Platz besetzen Gutmann-Saal in Eichstätt ein Bild machen: Auf Einladung von Dr. Reinhard Brandl, MdB, und dem Kreisverband der Frauen Union Eichstätt kam die Münchner Schauspielerin nach Eichstätt, um sich den Fragen des Publikums zu stellen. Auf charmante Art führte Reinhard Brandl durch den Abend und entlockte dem Serienstar so manches Geheimnis aus oder um die Serie, die auch in Eichstätt viele Fans zu haben scheint.

Im Oktober kann die Fernsehserie des Bayerischen Rundfunks bereits zehnjähriges Jubiläum feiern, trotzdem sind die Einschaltquoten immer noch hoch, ist das Interesse des Publikums ungebrochen. Großen Anteil daran hat die beliebte „Bürgermeisterin“ Veronika Brunner alias Senta Auth, die im Filmdorf Lansing die kommunale Verantwortung trägt. „Wie viel Senta Auth steckt denn in der Figur Veronika Brunner? Und wie viel echtes Bayern in der Serie?“ – Fragen wie diese stellte Gastgeber Brandl gleich zu Beginn und entlockte der Münchnerin, die Eichstätt und das Altmühltal bereits von privaten Besuchen her kennt, so ziemlich alles, was das Publikum auch interessierte: So gewährte Auth Einblicke in ihren Arbeitstag, der oftmals 13 bis 14 Stunden am Drehort Dachau erfordert, über Produktionsabläufe (pro Woche werden mindestens fünf Folgen abgedreht), über die dahintersteckende Logistik (weit über 100 Personen arbeiten an der Serie mit), über Quoten, den Einfluss der Sozialen Medien, das gute Klima am Filmset (alle Akteure verstehen sich bestens, pflegen sogar private Freundschaften), Zuschauerresonanzen und Fankontakte sowie die Konzeption ihrer Rolle.

„Wenn ich so überlege, dann habe ich in Lansing ja eine große Karriere hingelegt. Bürgermeisterin ist ja schon ein wichtiges Amt“, so Auth, die privat etliche oberbayerische Bürgermeister kennt und große Hochachtung vor einem kommunalpolitischen Amt hegt. „Ein Politiker hat ja einen noch längeren Tag als wir Schauspieler“, sagt sie. Bezirksrat Reinhard Eichiner und Bernhard Sammiller, Bürgermeister des Marktes Pförring, nickten dabei sofort mit dem Kopf.

Den Erfolg der Serie erklärt sich Senta Auth unter anderem damit, dass Geschichten erzählt werden, „die täglich überall passieren“. Die Arbeit mache ihr „wahnsinnig viel Spaß, ich habe in Vorbereitung meiner Rolle möglichst viel über Kommunalpolitik zu lernen versucht – was Besseres hätten mir die Autoren nicht schreiben können“, schwärmt die Schauspielerin, die sich ein Leben außerhalb Bayerns „überhaupt nicht vorstellen kann“.

Da sie Fankontakten gegenüber absolut aufgeschlossen ist (auch in Eichstätt gibt sie gerne Autogramme, schüttelt Hände und lässt sich auf Wunsch mit jedem Teilnehmer fotografieren) kennt sie die Freude und Sehnsucht des Publikums nach der „bayerischen Heimat“, die in Lansing vor die Kamera kommt: „Tradition und Brauchtum dürfen nicht verloren gehen! Ich spiele deshalb auch gerne im Dialekt. Und die Veronika Brunner steht mit beiden Beinen auf dem Boden, wie ich auch“, sagt sie.

Durch die Rolle in „Dahoam is dahoam“ sei sie schon sehr auf ein bestimmtes Genre festgelegt, werde auf der Straße oft mit „Frau Brunner“ angesprochen, aber zwischendurch erhalte sie die Möglichkeit, auch für andere TV-Projekte zu arbeiten: „Früher habe ich viel Theater gespielt, denn man muss in seiner Kunst ja beweglich bleiben“, berichtet sie dem Publikum und resümiert auch über ihre klassische Schauspielausbildung und die privaten Interessen wie ihre Reiselust und das Interesse an fremden Kulturen und Mentalitäten.

So möchte sie bald mal das (echte) Lansing im US-Bundesstaat Michigan besuchen – „ich bin gerne unterwegs in der Welt, aber ich freue mich immer total, wenn ich wieder heim nach Bayern kommen darf. Bei uns ist es doch so schön.“

Vielleicht sind es diese bodenständige Einstellung und die Liebe zur Heimat, die dazu beitragen, dass die Schauspielerin Senta Auth die Rollenfigur „Veronika Brunner“ so überzeugend spielt. Auch in Eichstätt konnte sie mit ihrer Offenheit und Herzlichkeit punkten und so bestimmt neue Fans für die tägliche BR-Serie hinzugewinnen. Reinhard Brandl bedankte sich bei seinem Gast mit einem großen Blumenstrauß, der Senta Auth sichtlich erfreute – und gab ihr zusammen mit der stellvertretenden FU-Kreisvorsitzenden Betty Weitzel-Oeth noch ein Weingläser-Set mit auf den Weg, „damit Sie daheim auch immer an Eichstätt denken können“.