Eichstätt
Fußgängerleitsystem: Falsche Karten oder falsch gelesen?

19.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr
Ralf Eiba von der Werbeagentur Magenta 4 zeigt auf die Nord-Ausrichtung der Karten auf den neuen Fußgängerleitsystemen in Eichstätt. −Foto: Schneider

Eichstätt (EK) Das mit dem Kartenlesen ist bekanntlich so eine Sache: Man denke nur an die Autofahrt, als es noch keine modernen Navigationsgeräte gab. Da war am Ende immer der Beifahrer schuld, wenn man sich irgendwo in unbekanntem Terrain verfranst hatte.

Heutzutage kann man das Ganze höchstens auf eine nichtaktuelle Software schieben. In Eichstätt ist man künftig auf der sicheren Seite, stehen doch an sämtlichen neuralgischen Punkten großformatige Fußgängerleitsysteme. Die sind im Zuge des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts ISEK 2020 vor einigen Wochen aufgestellt worden – und just gab es gleich mehrere Anrufe und Hinweise in der Redaktion der Heimatzeitung: „Die Karten sind falsch! Das kostet einen Haufen Geld und dann stimmt nichts!“

Stimmt aber doch! Warum? Die Eichstätter sind von den dort gesetzten Pfeilen zu „Willibaldsburg“ oder „Maria-Hilf-Kapelle“ irritiert. Die gehen immer in die gleiche Richtung, egal, von welcher Seite man draufschaut. So zeigt der Pfeil auf dem kleinen Stadtplan am Marktplatz nach links zur Willibaldsburg – ob jetzt die Richtung stimmt oder oder nicht. Das Ganze hat einen einfachen Hintergrund: „Karten sind seit dem 13. Jahrhundert genordet“, erklärt Ralf Eiba von der Werbeagentur Magenta 4, die die Stelen mitgeplant hat.

Und so sind auch die Karten hier zu sehen: „Die Pfeile zeigen den Menschen nicht die Richtung, in der das Objekt in der Wirklichkeit liegt, sondern wo es auf der Karte zu finden ist.“ So solle den Menschen die Orientierung erleichtert werden – und nicht die Richtung angezeigt werden, in die sie gehen müssen. Das besorgen die großen Hinweise über den Karten.