Einstieg in die Rathaussanierung

Aufzug und Öffnung der Schranne: Erstes Maßnahmenpaket für 1,4 Millionen Euro beschlossen

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Bei der anstehenden Sanierung des Rathauses ist der Eichstätter Stadtrat einen großen Schritt weitergekommen. Er hat ein Maßnahmenpaket beschlossen, das unter anderem den Einbau eines Aufzugs vorsieht. Dafür soll das Gebäude künftig auch von den Seiteneingängen her zugänglich sein. −Foto: Knopp

Eichstätt (EK) Lang wurde darüber debattiert, doch jetzt hat der Eichstätter Stadtrat mit großer Mehrheit den Einstieg in die Sanierung des Rathauses beschlossen: In einem ersten Bauabschnitt soll endlich ein Aufzug eingebaut werden. Kostenpunkt mit dem nötigen Drumherum: knapp 1,4 Millionen Euro.

Diese Entscheidung ist fast schon als historisch zu bezeichnen, stand doch gerade der Aufzug seit zig Jahren auf der Agenda – bisher bekanntermaßen ohne Ergebnis. Fahrt nahm die Sache schließlich auf, als das Stadtbauamt ein Amberger Architekturbüro mit einem Konzept für die Generalsanierung des Rathauses vom Erdgeschoss bis zum Dach beauftragte. Hier liefen allerdings die Kosten davon: War anfangs noch – je nach Aufwand – von drei bis vier Millionen Euro die Rede, schwoll die Summe im aktuellsten Entwurf auf rund 5,7 Millionen Euro an. Ebenso schwoll bei manchem Stadtrat der Kamm: Als sich der Bauausschuss und der Stadtrat im vergangenen Dezember mit der Angelegenheit befassten und einige Mitglieder ihrer Empörung Luft machten, sah es nicht unbedingt nach einer raschen Lösung aus, sondern eher nach einem Hinausschieben des Vorhabens bis zum St. Nimmerleinstag (wir berichteten).

Zwischenzeitlich scheint das Bauamt aber Überzeugungsarbeit geleistet zu haben: Stadtbaumeister Manfred Janner sprach jedenfalls in der Sitzung am Donnerstagabend von „ausführlichen Telefonaten mit den Fraktionen“. Diese haben offensichtlich ihre Wirkung nicht verfehlt: Auch einstige Kritiker gaben sich plötzlich handzahm und lobten reihum das „gute Konzept“.

Das sieht im Einzelnen so aus, dass nun die Planungen für den Aufzug vorangetrieben werden. Damit dieser auch barrierefrei erreicht werden kann, wird die Schranne geöffnet. Das heißt: Das Rathaus wird künftig auch über seitliche Eingänge von den Gassen aus zugänglich sein. Inklusive aller „Nebengeräusche“ – unter anderem der Verlagerung des EDV-Raums ins Dachgeschoss – kostet dies „nur noch“ 1,39 Millionen Euro. 70 000 Euro konnten hier laut Janner eingespart werden. Wie Architekt Johann Ernst erläuterte, könnte im Oktober mit dem Umbau begonnen werden, Fertigstellung wäre dann eventuell im August 2019.

Auch die Tatsache, dass sich somit die Kosten auf zwei Jahre strecken lassen, hat dem Stadtrat offensichtlich die Entscheidung erleichtert. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, bemerkte beispielsweise Günther Köppel (FW) dazu. Der Weg zum Beschluss, der mit nur einer Gegenstimme von Rudi Engelhard (CSU) überraschend eindeutig ausfiel, war allerdings nicht gerade geschmeidig: Eigentlich lag der Punkt nur zur Vorberatung auf dem Tisch. „Ich habe mich nicht getraut, ihn gleich zur Entscheidung zu stellen“, räumte Manfred Janner ein. Das Gremium hatte es da aber eiliger: Auf Antrag von Klaus Bittlmayer (Grüne) drängte es mit 11:10 Stimmen auf einen sofortigen Beschluss. Dieser wurde allerdings noch etwas hinausgezögert, weil die CSU-Fraktion eine Sitzungsunterbrechung und anschließend eine nichtöffentliche Beratung einforderte. Hierbei soll es dem Vernehmen nach um die Auslagerung von Verwaltungsteilen in andere Gebäude gegangen sein, was ja wiederum Einfluss auf die Sanierung des Rathauses gehabt hätte. Wie und wann nun die weiteren millionenschweren Schritte von statten gehen sollen, steht noch in den Sternen. Schließlich sind unter anderem noch ein Bürgerbüro und die Verlagerung des Sitzungssaals ins Erdgeschoss geplant – ganz abgesehen von der Sanierung der weiteren Geschosse. Diese Maßnahmen werden frühestens 2020 wieder Thema sein, wie es am Rande hieß.