Haunstetten
Ein Jahr mit Zepter und Krone als Hopfenkönigin

Hopfenkönigin Ramona Horndasch blickt zurück – Wahl am Samstag

21.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr
Ein spannendes Jahr hat Ramona Horndasch als 37. Haunstettener Hopfenkönigin verbracht. Über 30 Feste hat sie als Repräsentantin der Hopfengemeinde Kinding besucht. −Foto: Sylvia Carmen Hiebinger

Haunstetten (EK) Drei junge Damen stehen am kommenden Samstag auf der Bühne und möchten zur Haunstettener Hopfenkönigin 2017/2018 gewählt werden. Bis es so weit ist, trägt Zepter und Krone Ramona Horndasch, die noch amtierende Hoheit. Die 20-Jährige blickt auf ein aufregendes Jahr zurück.

Lange Nächte, lustige Feste, viele neue Eindrücke und bleibende Freundschaften: Für Ramona Horndasch ist das Jahr als Hopfenkönigin wie im Flug vergangen, sagt sie. „Klar war es manchmal stressig, wenn an einem Tag sogar zwei Auftritte im Kalender standen, was schon mal vorgekommen ist. Aber dann gab es wieder Wochenenden ohne Termine, das hat gepasst“, versichert Ramona.

Welche Aufgaben auf eine Hopfenkönigin zukommen, wusste die 20-Jährige bereits vor Amtsantritt gut: Vier Jahre zuvor hatte ihre Schwester Sabrina die Wahl zur Hopfenkönigin gewonnen und konnte wertvolle Ratschläge und Hilfe geben. „Sabrina und ihr Freund oder meine Eltern haben mich oft begleitet. Ab und zu war auch mein Freund dabei und mein Bruder Tomi. Lustig war es immer.“ Echte Freundschaft verbindet sie mittlerweile mit der Limeskönigin Lena Kackstätter. „Mit ihr bin ich jetzt auch privat viel unterwegs. Gut, dass wir uns beim Hopfenzupferfest vor einem Jahr kennengelernt haben.“ Ganz selbstverständlich haben sich die jungen Hoheiten bei Festen, die über mehrere Tage gingen, ein Zimmer geteilt. „Die Dreitagesfahrten nach Natz-Schabs in Südtirol zum Apfelblütenfest und nach Traunstein zu den Rosentagen waren die schönsten Termine“, schwärmt Ramona Horndasch und verrät: „Wir hatten so eine Gaudi, dass wir einmal sogar einen Teil unseres Gepäcks vergessen haben im Hotel. Zum Glück haben die uns das dann nachgeschickt.“

Auch wenn sie vorher „eher der Lederhosentyp“ war, wie sie sagt: Während ihrer Regenschaft hat sich die junge Königin stilsicher zum Repräsentieren mehrere Dirndl gekauft „und zwei sogar sehr gern getragen“. Ihr „Königinnenalbum“ – ein Poesiealbum mit Bildern und Einträgen aller befreundeten Hoheiten – will sie gut aufbewahren, genauso wie ihre Autogrammkarten. „Das gehört dazu, genauso wie Gastgeschenke, die man zu Festen mitbringt. Diese Geschenke, meist Krüge oder Tassen der Gemeinde, und Anstecknadeln für die Schärpe der Königin, stellt die Gemeinde“, erklärt Horndasch. Sie selber hat sich immer besonders über üppige Blumensträuße gefreut. „Oder über individuell passende Geschenke wie einen Kartoffelkorb von der Kartoffelkönigin, Essiggurkengläser von der Gurkenkönigin oder Mehl von der Weizenkönigin.“

Ihrer Nachfolgerin rät Ramona Horndasch: „Zeit nehmen und alles mitmachen. Ruhig mal weitere Anfahrtsstrecken in Kauf nehmen, denn das sind oft die schönsten Feste, weil man andere Bräuche und Trachten sieht.“ Ihrem letzten Tag als Königin am Samstag sieht sie nun mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. „Schade ist es schon, dass diese tolle Zeit vorbei ist. Aber es war auch nicht immer einfach, meine Ausbildung zur Versicherungskauffrau, meine ehrenamtliche Arbeit bei den Maltesern und meinen Nebenjob an einer Tankstelle unter einen Hut zu bringen. Jetzt wird es wieder ruhiger, und darauf freue ich mich auch.“

PROGRAMM

Die Arbeiten waren getan, die letzten Hopfendolden von den Hopfenreben gepflückt und die Ernte eingefahren – dann durfte bei einem zünftigen Hopfenzupferfest ausgiebig gefeiert werden. In Haunstetten findet dieses drei Tage dauernde Fest bereits zum 38. Mal statt. Auch heuer wird eine Hopfenkönigin gewählt, die Haunstetten ein Jahr lang repräsentieren wird. Los geht es am Freitag mit einer fetzigen „Mountainbeats“-Party, bei der die Live-Band „Buck Roger & the Sidetrackers“ ab 20.30 Uhr unterhält. Einlass in das Festzelt wird ab 18 Jahren gewährt; es gibt Getränkespecials und Cocktails im neuen Barbereich. Den Samstag gestaltet ab 19.30 Uhr die Stimmungsband „D’Rebelln“. Mit echter Volksmusik, Schlagern, Oldies, Rockklassikern und angesagten Partyhits sorgen die Musiker für Stimmung im Zelt. Die scheidende Hopfenkönigin Ramona Horndasch verabschiedet sich im Beisein vieler Gastköniginnen und führt ihre Nachfolgerin, die an diesem Abend gewählt wird, in ihr Amt ein. Drei junge Damen buhlen mit Worten und lustigen Spielen um die Gunst des Publikums: Melanie Waffler (20), Psychologiestudentin an der Uni Eichstätt, Sarah Binder (19), Auszubildende beim Donaukurier Ingolstadt, und Rebecca Wolfsteiner (19), Marketingfachfrau bei der Firma Huber in Erasbach.

Der Sonntag beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Erhard in Haunstetten. Anschließend geht es im Zelt rund: beim gemütlichen Frühschoppen und dem Mittagessen sowie am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen. Dabei unterhalten die „Dorfmusikanten Kinding“.

Hochkarätiger politischer Besuch hat sich für 14 Uhr angekündigt: Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, spricht im Zelt zu den Besuchern. Ab 17.30 Uhr klingt das 38. Hopfenzupferfest mit Gstanzln zur Brotzeit mit der „bayrischen Blosn“ „Göltnschmierer“ aus Hepberg aus. | arg