Eichstätt
400 Athleten trotzen Wind und Regen

Asmorum Hagos und Lisa Heimisch gewinnen den 15. Lions-Lauf zwischen Eichstätt und Neuburg

29.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr

−Foto: Stefan Janda

Eichstätt/Neuburg (EK) Nach Platz zwei beim Stadtlauf hat sich Asmorum Hagos gestern den Sieg beim Lions-Lauf geholt. Die 23,5 Kilometer lange Strecke von Eichstätt nach Neuburg legte der junge Eritreer in 1:33:21 Stunden zurück. Bei den Frauen wiederholte Lisa Heimisch ihren Vorjahreserfolg.

Der beliebte Wettbewerb verlangte den Teilnehmern bei seiner 15. Auflage allerdings einiges ab. Verantwortlich dafür: das Sturmtief "Herwart", dessen Ausläufer gestern Vormittag noch über die Region zogen. "Nach zehn Kilometern dachte ich schon, ich müsste aufgeben", beschrieb die spätere Siegerin die Tortur, die einige Athleten zur vorzeitigen Aufgabe zwang. Heftiger Regen, ordentlich Wind und Temperaturen von etwa neun Grad: Diese Mischung hatte es in den vergangenen 15 Jahren beim "Lionslauf" noch nicht gegeben. "Schnee, Kälte, das hatten wir alles schon, aber nicht gemischt", sagte die Eichstätter Lions-Präsidentin Caren Zahner vor dem Start. Man habe die Strecke abgefahren, ein quergelegener Baum sei durch Hilfskräfte beseitigt worden.

Umso erstaunter waren die Organisatoren der beiden Lions-Clubs aus Neuburg und Eichstätt, dass es am Samstag und Sonntag trotz der Wetterprognosen sogar noch einige Nachmeldungen für den Lauf gegeben hatte: Rund 400 Sportler machten sich von Eichstätt aus auf den Weg ins 23,5 Kilometer entfernte Neuburg. Zwar deutlich weniger als im Vorjahr, als der Lions-Lauf mit mehr als 500 Startern einen neuen Rekord verzeichnet hatte. "Wir sind aber trotzdem zufrieden", betonte Hauptorganisator Michael Heindl.

Eichstätts Zweite Bürgermeisterin Claudia Grund dankte in ihrem kurzen Grußwort vor allem den vielen Ehrenamtlichen, die den Lauf überhaupt erst möglich machen; sie lobte auch das Technische Hilfswerk (THW), das wieder seine Räume zur Verfügung stellte - dieses Mal vor allem fürs Aufwärmen. "Der Lauf dieses Jahr ist kein Highlight", meinte Caren Zahner mit Blick auf das Wetter, aber "Sie alle werden ihn zu einem machen". Sie meinte Läufer wie Christian Neumair und Norbert Waldmüller, beide aus Eichstätt: Die beiden traten nicht das erste Mal an die Startlinie: "Das ist schon Tradition", sagten sie. Und außerdem freuten sie sich "auf das Bier und die Sauna" nach dem Zieleinlauf. Ihre persönliche Marke? "Ins Ziel kommen", sagt Waldmüller, der seit dem zweiten Mal aktiv teilnimmt.

Dass bei starken Windböen keine Bestzeiten möglich sind, war den Organisatoren gestern schnell klar. Rund neun Minuten mehr als Vorjahressieger Heiko Middelhoff benötigte Hagos für die Strecke. Damit ließ er die Konkurrenz dennoch mehr als eine Minute hinter sich: Die Plätze zwei und drei holten Thomas Knott (SV Marienstein) und Carsten Hirte (Mindelstetten Runners) in 1:34:37 Stunden beziehungsweise 1:36:43. Auch die Frauen hatten sichtlich mit Wind und Wetter zu kämpfen: Lokalmatadorin Lisa Maria Heimisch vom TSV Neuburg kam nach 1:41:37 Stunden ins Ziel an der Parkhalle - die elftschnellste Zeit an diesem Tag. Irmgard Weidenhiller vom SV Kasing (1:43:41) und die kurzärmelig laufende Stefanie Borris vom TSV Lenting (1:44:31) landeten auf den Rängen zwei und drei. "Teilweise hat einen der Wind richtig zurückgeschoben", berichtete Weidenhiller von den widrigen Bedingungen. Die setzten vielen Athleten vom Start bis ins Ziel zu; erst als die letzten Läufer die Parkhalle schon beinahe erreicht hatten, zeigte sich gestern zum ersten Mal die Sonne.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der schnellste Neuburger Athlet längst geduscht. Hans-Jürgen Freilinger vom TSV landete auf Rang sechs und sicherte sich damit den ersten Platz in der Altersklasse M 45. Als er und seine Mitstreiter gerade irgendwo in der Nassenfelser Gegend waren, hatten sich auch die Kinder auf den Weg gemacht. Rund 30 Mädchen und Buben scheuten den strömenden Regen nicht und absolvierten die 1,3-Kilometer-Distanz von der Schlösslwiese zur Parkhalle.

Asmorum Hagos zog sich bis zur Siegerehrung durch CSU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl und die Lions-Präsidenten Zahner und Heinz Golling (Neuburg) erst mal unter die Dusche zurück. Auch ihm hatten trotz der frühen Führung nach einigen Kilometern Wind und Regen zugesetzt. "Das war sehr schwierig", berichtete der 23-Jährige.

"Das ist einfach eine schöne Strecke, und wir wollten den Lions-Club unterstützen", begründeten Jutta und Jörg Raab aus Weißenburg, dass sie trotz der Wetterbedingungen angetreten sind. Immerhin ist der Lions-Lauf nicht nur ein Sportereignis, sondern vor allem auch eine Spendenaktion. Die Einnahmen kommen sozialen Projekten zugute. Die Eichstätter wollen heuer die Palliativversorgung in der Region mit dem Erlös bedenken. Insgesamt sind in den vergangenen 15 Jahren rund 7000 Teilnehmer dabei gewesen, es kamen über 50 000 Euro Spendengelder zusammen. Dafür gab es auch Lob aus der Politik - von Bundestagsabgeordnetem Brandl: "Ein toller Lauf mit einem tollen Zweck."