Eichstätt
DJK-Gaststätte auf der Kippe

Neubau würde über 90 000 Euro teurer Stadtrat lehnt ab Vereinsvertreter bitter enttäuscht

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Momentan steht die DJK Eichstätt ohne eine eigene Gaststätte da. Das alte Gebäude ist längst abgerissen. Der Neubau würde allerdings erheblich kostspieliger als bisher angenommen. - Foto: Knopp

Eichstätt (kno) Schwerer Rückschlag für das Bauvorhaben DJK-Gaststätte. Wegen einer erheblichen Kostensteigerung lehnte der Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung die vom Bauamt vorgelegten Planungen ab. Damit steht das Projekt auf der Kippe.

Der bei der Sitzung anwesende DJK-Vorstand zeigte sich nach der Abstimmung bitter enttäuscht.

Tiefer als bisher angenommen muss die Stadt Eichstätt nämlich für den Neubau der DJK-Gaststätte und die erforderlichen Umbauten drum herum in die Tasche greifen. Wie Stadtbaumeister Manfred Janner erläuterte, ist mit Mehrkosten in Höhe von 91 500 Euro zu rechnen.

Bekanntlich ist das Thema DJK-Gaststätte ein echter Dauerbrenner: Schon vor etlichen Jahren waren an dem Gebäude Setzungsschäden festgestellt worden, die sich im Laufe der Zeit kontinuierlich verschlimmerten. Mitte 2014 empfahl das mit der Prüfung der Schäden beauftragte Statikbüro eine Schließung des Anbaus. Im Juli 2015 stimmte der Stadtrat grundsätzlich einem Neubau zu, der Abriss der alten DJK-Gaststätte ist mittlerweile vollzogen.

Der Neu- beziehungsweise Umbau schlägt nun mit 410 000 Euro zu Buche. Bisher stand die Summe von 330 000 Euro im Raum. Die Steigerung der "Nebenkosten" (Abbruch, Fassadenarbeiten DJK-Halle, Altlasten, Gründung) fällt dagegen moderater aus: von 213 500 Euro auf 225 000 Euro. Die Gesamtkosten liegen somit bei 635 000 Euro. Begründet wurde die Steigerung im Wesentlichen mit neuen Berechnungswerten für die Haustechnik und den bislang unberücksichtigten Kosten der Kühlzellen.

Angesichts dieser Entwicklung kam es im Stadtrat regelrecht zur Aufruhr. Tenor: Die Kostensteigerungen seien nicht akzeptabel. Schließlich stellte SPD-Sprecher Stefan Schieren den Antrag, neue Planungen vorzulegen, die sich innerhalb des ursprünglichen Rahmens von 330 000 Euro bewegen. Dieser ging mit 12:7 Stimmen durch. Wolfgang Wollny (Grüne) dazu: "Ich stimme nicht für einen Antrag, von dem ich weiß, dass der sowieso nicht funktioniert."

Regelrecht fassungslos war der Vereinsvorstand nach diesem Ausgang: "Wir stehen jetzt wieder ganz am Anfang", hieß es. "Das Vereinsleben geht zugrunde, wir brauchen diesen Treffpunkt", meinte Thomas Schärtel. Allerdings hat die DJK noch ein Problem: Der Pächter für die Gaststätte ist wieder abgesprungen. Dies bestätigte Vorstandsmitglied Ursula Niefnecker im Vorfeld auf Anfrage unserer Zeitung. Die Suche nach einem neuen Pächter gestalte sich schwierig, "solange wir nicht wissen, wann und ob die Gaststätte gebaut wird". Wunschtermin für einen Einzug, so hatte es noch im Februar dieses Jahres geheißen, sei der 1. Januar 2017. Der ist in weite Ferne gerückt. (Weiterer Bericht folgt.)