Eichstätt
Cicero als rhetorisches Vorbild

Besonderer Projekttag zur Vorbereitung auf die mündliche Abiturprüfung

14.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

Auch ungewöhnliche Übungen waren Bestandteil eines Rhetoriktags. ‹Œ - Foto: Graf

Eichstätt (EK) "Vorbereitung auf das mündliche Abitur"- unter diesem Motto stand der Projekttag des P-Seminars Rhetorik der Q12 am Eichstätter Willibald-Gymnasium. Die neun Seminaristinnen und Seminaristen hatten sich gut eineinhalb Jahre lang mit verschiedenen Facetten des Themas Rhetorik befasst, von den Grundlagen der Redekunst in der Antike bis hin zu verschiedenen Sprachanalysemodellen der Moderne.

Als Projektarbeit hatte sich der Kurs dazu entschlossen, einen Praxistag zu einem Thema, das allen Schülern der Q12 am Herzen liegt, zu organisieren: das bevorstehende Abitur.

In drei verschiedenen Workshops schulten die Seminarteilnehmer ihre Kollegiatinnen und Kollegiaten in den Bereichen "Körpersprache", "Tipps zur Bewältigung von Lampenfieber" und "Stimmbildung". Dabei standen neben theoretischen Inhalten vor allem praktische Übungen wie zum Beispiel das Trainieren einer deutlichen Aussprache durch Sprechen mit Korken im Mund, Atemübungen zur Bewältigung von Lampenfieber oder Körpersprachpantomime mit Tipps und Tricks für das richtige Stehen und Sitzen in Prüfungssituationen im Fokus. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit dem Höhepunkt des Vormittags, dem Vortrag der von den Schülern des P-Seminars eingeladenen Referentin Monika Scherbaum, einer renommierten und zertifizierten Rhetoriktrainerin aus Nordrhein-Westfalen, die unter anderem Mitglied im Vorstand der Deutschen Knigge-Gesellschaft ist. In ihrem Vortrag orientierte sich die Referentin ebenfalls am Thema des Tages, dem rhetorisch gewandten Auftreten im Kolloquium.

Darüber hinaus führte sie die Schüler auch in das richtige Argumentieren mit sogenannten "Königsargumenten" oder in Techniken zur Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins ein.

Einen besonderen Fokus legte sie dabei auf die Augensprache eines Menschen, die sehr viel über seine Absichten aussagt. Genaues Beobachten des Gesprächspartners ist ein oftmals unterschätzter Bestandteil von gelungener Kommunikation.

Fazit des etwa eineinhalbstündigen Vortrags war, dass Rhetorik, wie so vieles im Leben, auch nur auf Übung basiert und selbst die größten Redner der Geschichte, wie zum Beispiel Cicero, ihr rhetorisches Auftreten erst erlernen und schulen mussten.

Mit den Eindrücken dieses gelungenen Vormittags können die Schülerinnen und Schüler des diesjährigen Abiturjahrgangs am Willibald-Gymnasium nun mit mehr Selbstbewusstsein und gut vorbereitet die Anfang Juni anstehenden mündlichen Prüfungen absolvieren. Denn, "wenn du dir selbst sagst, du schaffst das, dann schaffst du das auch" - Tipp der Rhetoriktrainerin Monika Scherbaum.