Eichstätt
Buntheit und Vielfalt

Semesterschlusskonzert: Ausstellung des künstlerischen Lernens und Schaffens an der Universität

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Viel Applaus erhielten die Mitwirkenden beim Semesterschlusskonzert in der Aula der Katholischen Universität - Foto: gms

Eichstätt (EK) Das Semesterschlusskonzert der Katholischen Universität in Eichstätt lockte zahlreiche Hörer. Darunter waren nicht nur Studenten, sondern auch „ältere Semester“. So wurde die Aula dank des vielfältigen Programms zu einem Auditorium maximum, einem sehr großen Hörsaal.

Auf dem Podium standen die Musikinstrumente, und dort begann am Flügel Andreas Kehr, begleitet von Bass und Percussion, das „Halleluja, Salvation and Glory“ (Traditional). Nach wenigen Takten näherten sich singend auf verschiedenen Wegen die jungen Damen und Herren des Universitätschors – ein erstes ansprechend inszeniertes Ereignis des Abends.

Wieder kam der Chor: jetzt mit „Eine Frage der Zeit“ – nämlich mit der Sinnfrage –, einer Komposition seines Leiters Andreas Kehr, und „Lean on me“ von Bill Withers zudem mit der Solistin Stephanie Graf: Lebhaft schwingende Darbietungen, die selbst die farbigen Scheinwerfer in Bewegung bringen. Nur als Fußnote: Am Schlagzeug dabei war der 13-jährige Elia Kehr.

Mit launigen Kommentaren führten Judith Roser und Carolin Russer durch das Programm. Musikprofessor Peter Brünger freute sich über die „Buntheit und Vielheit“ des Abends. Er würdigte die Einsatzfreude der Musiker, die sich neben ihrem Studium auch zu eigenen Gruppen zusammenschließen. So die „Chillisten“ – der Name reizt zur Spekulation –, ein Ensemble mit Querflöten, Violoncello und Cembalo. Sie boten die Triosonate in G-Dur von Joseph Bodin de Boismortier dar, ein galant-barockes Spiel.

Ganz anders das Querflöten-Ensemble, geleitet von Kozue Sato-Stiller, mit „Jazz Suite For Flute Ensemble“, „I. Relaxin’ und III. Southern Exposure“ von Gregory W. Yasinitsky, eine jazzige, zunächst verhaltene, später schwungvolle Darbietung von vier Studentinnen, „knackig“ begleitet von einem Studenten mit Percussion.

Volkstümlich-gemütlich dagegen „Die schöne Marie“, ein Walzer von Anton Reiterits, und flott die „Sonnwend-Polka“ von J. Zangl. Ausführende waren die Musideandl, fünf junge Frauen, anspruchsvoll mit Querflöten, Geige, Akkordeon und Bariton-Saxofon. Schließlich die A-cappella-Gruppe, ein Dutzend Sänger unter der Leitung von Jörg Edelmann. Sie mimte ein zehnjähriges Klassentreffen, vergaß auch nicht, die damals beliebten Instrumente nachzuahmen: „Those were the days“, „I don’t like mondays“ von Bob Geldof und „With a song in my heart“ von Richard Rodgers heißen die Stücke aus dem englisch-amerikanischen Sprachgebiet. Des langsamen Jazz-Sounds der USA von Duke Ellingtons nahm sich dann „In a sentimental Mood“ mit Saxofon, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug die Gruppe „Klebeband“ – wieder ein pfiffiger Name – an.

Dass der Abend völlig live ablief, wurde deutlich, als die Gruppe Delta aufspielen wollte, zunächst allerdings die Elektronik ein wenig hakte – was aber die Gruppe mit ihrem Stück „Mashup“ und mit „Sir Duke“ von Stevie Wonder souverän zu meistern wusste: Die zehn jungen Leute musizierten temperamentvoll, sangen im Wechsel und wurden von einem Beleuchtungsfeuerwerk begleitet. Nach dieser akustischen Belagerung der Ohren hieß es stimmungsvoll-unaufdringlich „I feel good“ von James Brown, dargeboten von den sieben Mitgliedern des Gitarrenensembles. Auch ein Solist stellte sich vor: Florian Mayer, keinesfalls fromm-gefühlsselig, vielmehr energisch-temporeich, einfach großartig an der Orgel mit dem Allegro der Symphony No. 6 in G-Minor von Charles-Marie Widor.

Zum Ausklang gab es zwei feierliche Chorsätze: Der Kammerchor unter Nico Schneidereit sang das besinnliche Abendlied „Lullaby my sweet little baby“ von Shakespeares Zeitgenossen William Byrd und anschließend von Felix Mendelssohn-Bartholdy „Zum Abendsegen“.

Mit ihren verschiedensten Darbietungen haben die jungen Leute ihre Hörer auf eine große Reise durch die Musik mitgenommen, gewissermaßen zu Bildern einer Ausstellung ihres künstlerischen Lernens und Schaffens an der Katholischen Universität. Dafür haben sie alle sowie ihre Lehrer großen Beifall erhalten.