Eichstätt (EK) Nasskalter Dauerregen – so hatten sich die Macher des Eichstätter Adventsmarkt das erste Wochenende sicher nicht gewünscht. Dennoch: Der Auftakt ist nicht komplett ins Wasser gefallen, und die nächsten beiden Wochenenden sollen besser werden.
Freitagabend zur Eröffnung wurden noch Lichterglanz und Budenzauber verheißen, am Samstagvormittag gab es sogar weißen vorweihnachtlichen Flockenwirbel – doch die Pracht war nur von kurzer Dauer. Der Rest des Wochenendes blieb überwiegend regnerisch und die Besuchermenge war deshalb an den Buden am Domplatz und in der ehemaligen Johanniskirche überschaubar.
Und doch war der Adventsmarkt auch an diesem Wochenende einen Besuch wert. Jenseits kommerzieller Interessen gab es an den Ständen Gestricktes und Geschnitztes – oft für einen guten Zweck. Die Losverkäufer für die städtische Sozialverlosung, von der alle teilnehmenden Sozialverbände der Stadt profitieren werden, zogen fleißig ihre Runden. Und auch der „Wunschbaum“ des Kinderschutzbundes stieß bereits auf reges Interesse. Hier können Kinder ihre Weihnachtswünsche aufschreiben, jeder Besucher kann dann Christkind spielen. Ein Blick auf die Wunschzettel zeigte oft ganz bescheidene Dinge und rührende Wünsche: Meist ging es nicht um teure Handys und irgendwelche brandneuen Computerspiele, sondern um das ein oder andere Kuscheltier, um einen Füller für die Schule, „schöne neue Schuhe“ oder eine Vorratspackung Pampers-Windeln für das kleine Geschwisterchen.
Auch die Privatinitiative um Thomas Hollweck, die seit 2001 dem Markt den ansprechenden Rahmen gibt, ist wieder aktiv. Wer heuer hier seinen „heißen Bischof“ schlürfen will, muss nicht mehr so frieren wie in den Jahren davor: Die Initiative hat zwei neuartige Heizpilze angeschafft, die mit Holzscheiten befüllt für wohlige Wärme sorgen und beim Publikum schon zum ersten Wochenende dankbar angenommen wurden. 2000 Euro hat die Initiative dafür ausgegeben, 2500 Euro kamen von der Sparkasse und 4500 Euro aus dem Fördertopf der „Akten Zentren“ im Rahmen der geplanten „Stadtmöblierung“, die im Integrativen Städtebaulichen Entwicklungskonzept ISEK vorgesehen ist – dafür gehören diese Pilze nun der Stadt. Durch die längere Verweildauer an den Ständen soll sich die Anschaffung zügig wieder selbst rechnen, die Privatinitiative unterstützt bekanntlich mit dem Erlös ihres Glühwein- und Getränkeverkaufs soziale Zwecke. Profitiert haben bisher bereits die beiden Sozialfonds in der Stadt, die Musikschule, die Bücherei, der Kreisjugendring, die Hospizhilfe und andere mehr. Deshalb schüren die Benefiz-Wirtsleute auch am kommenden Wochenende wieder ihre Heizpilze an. Der Adventsmarkt geht ab kommenden Freitag, 16 Uhr, unter dem Motto „Maletta Lametta“ in seine zweite Runde. Dann werden wieder verschiedene Gruppen aus Stadt und Umland musizieren.
