Eichstätt
Brillantes Konzert

Organist Edgar Krapp in der Schutzengelkirche

05.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Eichstätt (EK) Der bekannte Münchner Orgelprofessor Edgar Krapp bot dem Publikum ein buntes und reichhaltiges Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach, Louis Nicolas Clérambault, Karl Höller und Max Reger dar beim Orgelkonzert zum Patrozinium in der Schutzengelkirche.

Technisch versiert und musikalisch überzeugend führte Edgar Krapp die Klangfarben der Mathis-Orgel vor. Dazu eignete sich die Suite im II. Ton von Clérambault mit sieben einzelnen Sätzen in je einer eigenen Klangfarbe und Kompositionsweise. Das „Plein jeu“ und das „Grand jeu“ umrahmen die fünf kammermusikalischen Mittelsätze der Suite. Nach dem Ausflug in die französische Musik schlägt Krapp den Bogen nach Deutschland, genauer nach Leipzig, zu Johann Sebastian Bach.

Aus dessen Sammlung der „Leipziger Choräle“ erklangen zwei Bearbeitungen zu „Allein Gott in der Höh sei Ehr“. Auf das bezaubernde Adagio mit verzierter Oberstimme und ein quirliges, virtuoses Trio folgte die berühmte Toccata und Fuge in F-Dur, deren Pedalsoli und Orgelpunktteile sich zu einem großartigen Konzertsatz ergänzen. Kontrapunktisch ausgefuchst und groß angelegt folgt eine Doppelfuge mit einem gravitätischen, chromatischen ersten Thema und einem lebendigen, tänzerischen zweiten Thema, deren Verknüpfung die Genialität Bachs erahnen lässt. Sauber strukturiert und bis ins kleinste Detail durchhörbar musizierte Krapp dieses grandiose Werk.

Dann folgt der nächste Brückenschlag, diesmal in eine andere Zeit. Mit Max Regers Canzone, einem romantischen Charakterstück, entlockt Krapp der barock disponierten Orgel durchaus romantische Klänge. Die vorbeiziehende Blaskapelle fügte sich harmonisch in das delikate Stück ein. Zum Abschluss waren die sehr selten zu hörenden Choralvariationen über „Jesu meine Freude“ von Karl Höller zu hören.