Eichstätt (zba) Vorsitzende Eva Martiny unterstrich, dass der Jurahausverein sich gegen den „Automatismus der Verwahrlosung“ einsetze. Es könne nicht sein, dass abgewartet werde, bis ein Gebäude zerfällt, um dann aus der Denkmalliste genommen zu werden.
In diesem Zusammenhang verwies Martiny auf Objekte in Engelgrößdorf und Eberswang, für die der Jurahausverein seit Jahren Notsicherungen anmahne.
Deutliche Worte fand die Vorsitzende des Jurahausvereins zu einer „bestimmten Spezies von Gebietsvertretern des Landesdenkmalamts“, die die Besitzer von Jurahäusern, die die alten Gebäude erhalten wollen, „in Kleinkriege verwickeln und dadurch vergraulen“. Knallhart drückte es ein Vereinsmitglied aus, der selbst negative Erfahrungen mit dem Landesdenkmalamt gemacht hatte: „Es ist nicht nachvollziehbar, wenn der Jurahausverein, der sich für den Erhalt der denkmalgeschützten Häuser einsetzt, Probleme mit dem Landesdenkmalamt hat. Das pack’ ich nicht, wenn man nicht sachlich bleibt, sich nicht an Absprachen hält. Gibt es denn keine Politiker, die dies regeln können“ Eva Martiny ergänzte, dass ein Teil der Mitarbeiter „nicht dialogfähig“ sei, und verwies in diesem Zusammenhang auf ein bevorstehendes Gespräch mit Kultusminister Ludwig Spaenle. Manchen der Gebietsreferenten wurde in der Diskussion die fachliche Kompetenz abgestritten. Die Folge sei, „dass sie sich hinter Formalismus und Paragrafen verschanzen“. In der Debatte der Vereinsmitglieder wurde aber ebenso klar, dass es auch gute Gebietsreferenten mit fachlicher Kompetenz und positiver Einstellung gebe, die „wirklich beraten und ihre Begeisterung auf die Eigentümer übertragen“. Vereinsmitglieder brachten ihre Überzeugung deutlich zum Ausdruck, dass eine übergeordnete Behörde, allerdings mit hoher Fachkompetenz, notwendig sei. Deshalb auch der Appell der Vorsitzenden an die Führung des Landesdenkmalamts, für die Qualitätssicherung zu sorgen.
