Eichstätt
Bessere Verständigung zwischen den Kulturen

Training der Kommunalen Jugendarbeit für haupt- und ehrenamtliche Betreuer

09.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

14 in der Jugend- und Flüchtlingsarbeit tätige Betreuer trafen sich in Morsbach, um sich mit eigenen und "fremden" kulturellen Gepflogenheiten auseinanderzusetzen. - Foto: Preis

Eichstätt/Morsbach (pp) Zu einem Training zur interkulturellen Kommunikation hatte die Kommunale Jugendarbeit des Landkreises Eichstätt Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit und Flüchtlingsbetreuung nach Morsbach eingeladen.

Dieses Angebot, sich unter professioneller Anleitung intensiv mit der eigenen und anderen Kulturen auseinanderzusetzen, nutzten 14 Männer und Frauen aus dem Landkreis.

Dabei kam eine bunt gemischte Gruppe zustande: Jugendleiter aus Vereinen und Verbänden des Landkreises, Hauptamtliche der Jugendarbeit, aber auch Mitarbeiter des Landratsamts und der Flüchtlingshilfe. Allen gemeinsam waren der Wille zur aufmerksamen Beschäftigung mit diesem vielschichtigen Thema und eine große Bereitschaft, aktiv zur Verständigung der Kulturen beizutragen.

Jugendarbeit müsse und werde eine herausragende Rolle bei der Integration junger Geflüchteter spielen, wie es hieß. Durch die Andersartigkeit der Wahrnehmung, der kulturellen Sichtweise und der Kommunikation könne es immer wieder zu Irritationen und Missverständnissen kommen. So neigten "wir Deutschen" beispielsweise in der Regel zu einer recht direkten und pragmatischen Kommunikation. In arabischen Ländern wie auch vielen anderen Kulturen hingegen stehe der Beziehungsaufbau im Vordergrund, sodass dort ein indirekter Kommunikationsstil mit einer "blumigeren" Ausdrucksweise gepflegt wird. Unser "möglichst schnell auf den Punkt kommen" könne da durchaus für Irritationen sorgen, so Referentin Eva Ambros. Die Diplom-Theologin und Orientalistin kann auf einen reichen Erfahrungsschatz mit interkultureller Verständigung blicken.

Nur wer das unsichtbare Regelwerk der eigenen Kultur erkenne, könne auch die "kulturelle Brille" seines Gegenübers wahrnehmen und besser verstehen. So erwischten sich die Teilnehmer immer wieder bei "typisch deutschen" Gepflogenheiten, kamen aber auch zu der Erkenntnis, dass Kultur nur ein Aspekt ist, menschliches Verhalten zu erklären und zu verstehen.

In einer Mischung aus Vorträgen und praktischen Übungen konnten die Teilnehmer ihr Wissen über interkulturelle Kommunikation und ihre Sensibilität für dieses Thema deutlich erweitern. Die beiden kommunalen Jugendpflegerinnen des Landkreises, Claudia Treffer und Theresa Burger, planen noch weitere Aktionen und Kooperationen zum Thema. Weitere Informationen gibt es auf deren Homepage www.jugendarbeit-ei.de.