Eichstätt
Bescheidene unermüdliche Lebensretter

Blutspendedienst des Roten Kreuzes ehrte in Dingolfing seine Treusten 71 aus dem Kreis Eichstätt

15.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr

Begegnung am Tisch: Die fleißigen Blutspender aus dem Landkreis Eichstätt haben sich in Dingolfing während der Ehrungsfeier über ihr Engagement austauschen können. - Foto: Rehme/BSD

Eichstätt/Dingolfing (EK) Blutspender lassen mit Vorliebe Taten sprechen. Sie retten immer wieder Leben, setzen sich für andere Menschen ein und bleiben dabei bescheiden. Jetzt hat das Rote Kreuz die Fleißigsten zum Ehrenabend eingeladen. Aus dem Kreis Eichstätt waren gleich 71 mit dabei.

Die Landkreisbürger (Namen siehe eigenen Beitrag) haben dabei auch ihrem Mitspender Ulrich Heroven aus Aschau im Landkreis Mühldorf-Inn Respekt gezollt: Er hat sage und schreibe 225 Blutspenden in seinem Leben geleistet. Wie schafft man das? Indem man regelmäßig spendet, jedes Jahr alle Möglichkeiten ausschöpft und nach den Blutspende-Angeboten vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BSD) Ausschau hält. "So wurde Blutspenden über die Jahre bei mir zur Tradition", erklärt der Aschauer seinen Weg zu 225 guten Taten.

Anwärter auf die Fußstapfen des Superspenders zeigten sich bei der Festfeier im niederbayerischen Dingolfing viele: Für Stefan Hobmaier aus dem Landkreis Kelheim zum Beispiel stehen bereits 100 Blutspenden zu Buche. "Ich gehe meist mit einer Clique bis zu sechs Leuten gemeinsam spenden. Wir organisieren uns per Whatsapp-Gruppe", erzählt der Mann aus Attenhofen. Einen bevorzugten Spendeort hätten sie keinen, man suche sich einen Ort im Landkreis spontan raus und komme auf um die sechs Spenden im Jahr. "Es ist immer auch ein geselliger Abend unter Freunden", betont Stefan Hobmaier. Seine verdiente Auszeichnung für das jahrelange Engagement wurde auch ihm am Mittwoch zuteil.

Insgesamt zeichnete der BSD in der Dingolfinger Stadthalle 507 Blutspender aus Nieder- und Oberbayern aus, die von 75, 100, 125, 150, 175, 200 bis hin zu eben 225 Spenden gegeben haben. Sie stammten aus den Kreisverbänden Altötting, Cham, Dachau, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Eichstätt, Erding, Ingolstadt, Freising, Freyung-Grafenau, Kelheim, Landshut, Mühldorf-Inn, Passau, Pfaffenhofen, Regen, Regensburg, Rottal-Inn, Schwandorf und Straubing-Bogen.

Der Blutspendedienst des BRK veranstaltete für diese unermüdlichen Lebensretter einen ausgefüllten Unterhaltungsabend als herzliches Dankeschön. "Sie, liebe Blutspenderinnen und Blutspender, haben in vielfacher Weise bewiesen, dass Sie Solidarität leben und Verantwortung für Ihre Mitmenschen übernehmen. Ihr Einsatz macht uns stolz, und er trägt dazu bei, dass mit rund 250 000 Aktiven die Blutspende die größte Bürgerinitiative in Bayern ist", betonte Dr. Franz Weinauer, der ärztliche BSD-Geschäftsführer, in seiner Eröffnungsrede.

Anschließend genossen die geladenen Gäste das Abendprogramm mit prominenten bayerischen Größen aus Fernsehen, Sport und Comedy. Michael Sporer vom BR moderierte die Veranstaltung. Daneben beeindruckte Behinderten- und Extremsportler Felix Brunner das Publikum mit seiner bisherigen Lebensgeschichte: Der junge Allgäuer erhielt nach einem schweren Kletterunfall im Jahr 2009 rund 800 Blutkonserven. Seither sitzt er im Rollstuhl, ist aber sportlich mindestens genauso aktiv wie vor dem Unfall. Aktuell bereitet er sich als Monoskifahrer auf die Winter-Paralympics 2018 vor. In einem persönlichen Grußwort an die Spender bedankte er sich bei ihnen dafür, dass er überleben konnte. Darüber hinaus sorgte Kabarettist Chris Boettcher mit einem Auszug aus seinem aktuellen Bühnenprogramm für mehr als einen Lacher.