Eichstätt
Bayern wartet auf Zugvögel

Kältewelle hält tausende Vögel zurück - Unterstützende Fütterung für Kurzstreckenzieher

21.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Störche kommen im Gegensatz zu anderen Vögeln gut mit dem Winter zurecht. Für Kurzstreckenzieher wie den Star ist jetzt jedoch eine Fütterung wichtig. - Foto: Ingrid Wiltschka/LBV

Eichstätt (EK) Die skandinavische Kälte hält Bayern fest im Griff. Zugvögel, die bereits auf dem Weg in ihre Brutgebiete im Freistaat waren, sind nun gezwungen, am Rand der Kaltwetterfront einen Zugstopp einzulegen und dort auf wärmeres Wetter zu warten.

"Wir sehen, dass wir nichts sehen", so Markus Erlwein, LBV-Pressesprecher. "Zugvögel ziehen nicht gerne gegen den Wind und legen deshalb eine Notrast ein, bis der Wind wieder auf eine günstigere Strömung umschwenkt." Aktuell wartet Bayern auf die Rückkehr von Zugvogelarten wie Singdrossel, Kiebitz und Feldlerche. So kann deshalb zum Beispiel im Bodenseeraum nun ein beeindruckendes Naturspektakel beobachtet werden: Tausende Vögel stehen in den Startlöchern und warten darauf, ihren Zug nach Norden fortzusetzen. Einige Kurzstreckenzieher sind jedoch bereits in ihren bayerischen Brutgebieten angekommen, wie zum Beispiel der Star, Vogel des Jahres 2018. Diese warten zwar mit dem Brutbeginn noch, bis es wärmer wird, haben mit der Kälte aber durchaus zu kämpfen. Denn trotzdem bereiten sich die Vögel auf das Brutgeschäft vor, das viel Energie braucht. Hinzu kommt, dass in der freien Landschaft noch kein neues Futter vorhanden ist und die Kälte ebenfalls an den Energiereserven der Vögel zehrt. "Unsere Vögel haben im Moment mit einer Extremsituation zu kämpfen, in der eine Fütterung im Garten wohl tatsächlich einigen Vögeln zu überleben hilft", erklärt Erlwein. Mit einem vielfältigen Futterangebot im heimischen Garten kann jetzt jeder den Vogelarten unter die Flügel greifen.

Sorgen um die bereits zurückgekehrten Störche muss sich jedoch niemand machen. "Störche kommen ohne Probleme auch einmal über eine Woche ohne Futter aus. Dazu finden sie nach wie vor kleine Fische und Ähnliches in Fließgewässern und der Schnee verdeckt auch nicht alle Mäuselöcher", erklärt der LBV-Pressesprecher.