Eichstätt
Alles bereit für eine "zünftige Wiesn"

Ausschussvorsitzender Anton Straßer und Festwirt Hans-Jürgen Fuchs freuen sich auf den Volksfestauftakt

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

 

Eichstätt (EK) Die neuen Dirndl und Westen passen, die knapp 50 Kellnerinnen und Kellner sind frisch eingekleidet und bereit zum Volksfestauftakt am kommenden Freitag. Festwirt Hans-Jürgen Fuchs und der Vorsitzende des Volksfestausschusses, Anton Straßer, freuen sich auf eine „zünftige Wiesn“.

Zum Auftakt wird am Freitagabend ab 19 Uhr der Volksfestschützenkönig proklamiert und natürlich die Wiesnkönigin 2014 vorgestellt. Wer das sein wird, bleibt natürlich bis dahin streng geheim. Anton Straßer verrät aber so viel: „Der Volksfestausschuss hatte noch nie ein Problem, eine junge Frau für dieses Amt zu finden. Wir haben noch nie einen Korb gekriegt.“

Das Eichstätter Volksfest, das heuer von 29. August bis 7. September gefeiert wird, firmiert traditionell als „Fest zum Gernhaben“, und es ist eine Besonderheit, dass als Veranstalter nicht die Stadt auftritt, sondern mit dem Volksfestausschuss ein Verein. „Der Stadt kostet das Fest keinen Cent, im Gegenteil, wir zahlen ja sogar die Gebühren“, sagt Straßer: Musikbands, Security, Pendelbus und sogar der Altennachmittag – sämtliche Kosten übernimmt der Volksfestausschuss zusammen mit den Schaustellern, Fieranten und dem Festwirt – unterstützt von Sponsoren. Die haben auch den Druck der 10 000 Programmflyer ermöglicht, die ab sofort in vielen Eichstätter Geschäften ausliegen.

„Bei uns ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei“, sagt Straßer; auch zum Kindernachmittag mit Rodscha aus Kambotscha & Tom Palme am Wiesnmontag, 1. September, und zu den Bandabenden, etwa dem Auftritt der Jetzendorfer Hinterhofmusikanten am zweiten Wiesnsamstag, 6. September. Straßer hatte dafür schon Anfragen nach dem Kartenvorverkauf, „die konnten gar nicht glauben, dass der Eintritt frei ist“.

Straßer und Fuchs rechnen damit, dass das Festzelt an den Abenden mit seinen 3500 Sitzplätzen gut besucht sein wird, der überdachte Freisitz, in dem auch Rauchen gestattet ist, wird um 120 Plätze auf dann rund 400 erweitert. „Wir haben bei der Bandauswahl auf Qualität geachtet und uns das auch etwas kosten lassen“, sagt Festwirt Fuchs, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Wichtig sei ihm und Straßer gewesen, dass nicht jeden Abend Partymusik das Publikum auf die Tische treibt, sondern, dass „der Mix zwischen Tradition und Moderne stimmt“.

Dabei soll auch der Musikantennachwuchs ein Podium bekommen. Erstmals heißt es heuer am Sonntag, 31. August, „Bühne frei für den Nachwuchs“: Die Möckenloher Nachwuchsbläser, die Jungbläser der Dollnsteiner Blaskapelle, die Tontauben der Eichstätter Stadtkapelle und die Pollenfelder Blashüpfer bekommen ab 15 bis 18 Uhr Gelegenheit, auf der großen Festzeltbühne aufzutreten.

Neu ist auch die „Brotzeitmusik im Weißbiergarten“ am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag am frühen Abend. Hier werden kleinere Gruppen unverstärkt auf den Bierbänken spielen. „Es ist ja im Vergleich zu anderen Volksfesten der Region schon eine Besonderheit in Eichstätt, dass die Leute am frühen Abend zur Brotzeit auf die Wiesn kommen, das wollen wir stärken“, sagt Festwirt Fuchs. Der Wiesndienstag ist und bleibt als „Bauernerchta“ fest in der Hand der Landwirte – die Kundgebung und der Bauernmarkt sind Besuchermagneten am Nachmittag. Am Abend wird heuer erstmals ein „Tag der Vereine und Stammtische“ ausgerufen. Gruppen, die mit mindestens acht Leuten ins Festzelt kommen, können sich ab 18.30 Uhr in der Box des Volksfestausschusses melden und nehmen dann auch an einer Verlosung teil.

Auf die Vereine und Gruppen aus Stadt und Land setzt der Volksfestausschuss auch wieder bei seinem großen Umzug zum Wiesnfinale am 7. September. „Wir haben treue Vereine, die sich schon angemeldet haben“, sagt Straßer, natürlich seien weitere Gruppen herzlich willkommen. Themen für Motivwagen dürfte es ja genug geben – „Wir sind ja heuer auch Fußballweltmeister geworden“, da rechnet Straßer mit einigen Ideen. Anmeldungen sind bis 3. September auf der Homepage www.volksfest-eichstaett.de möglich, Wagenbauer bekommen auch einen Zuschuss für ihre Unkosten. Beim Festzug sicher mit dabei sind in diesem Jahr die Eichstätter Schäfflertänzer: 2015 wird nach siebenjähriger Abstinenz wieder ein Schäfflerjahr.

Das Eichstätter Volksfest gilt im Vergleich zu anderen Festen der Region auch als besonders friedlich: Das soll auch heuer wieder so sein. Deshalb wird auch heuer wieder eine professionelle Security-Mannschaft – davon allein sechs Leute im Festzelt – im Einsatz sein. Der Volksfestausschuss sieht es auch gerne, dass nach der Sperrzeit nachts um 1 Uhr das „alte Weinhäusl“ im benachbarten Industriegebiet noch offen haben wird und auch der „Dasda-Bus“ zur Eichstätter Disco fahren wird. „Die jungen Leute und Nachtschwärmer können anderswo weiterfeiern, und auf der Wiesn ist nachts Ruhe.“