Eichstätt
Akzente: Die Sache mit dem Glück

Die neue Reihe im Eichstätter Filmstudio startet am Donnerstag mit "Timbuktu"

29.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Mit dem Film „Timbuktu“ startet die neue Akzente-Reihe am Donnerstag. - Foto: Arsenal Filmverleih GmbH

Eichstätt (EK) „Die Sache mit dem Glück“ heißt die neue Akzente-Filmreihe im Eichstätter Filmstudio. Sie startet am Donnerstag, 5. Februar, mit dem afrikanischen Film „Timbuktu“ von Abderrahmane Sissako. Der Film, der bei seiner Premiere in Cannes 2014 die Herzen im Sturm erobert hat, beschäftigt sich am Beispiel einer bewegenden Geschichte mit den sozialen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für menschliches Glück.

Der Nomade Kidane lebt friedlich mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und Issan, einem kleinen Hirtenjungen, in den Dünen, nicht weit von Timbuktu. Die von Mythen umwobene malische Stadt ist in die Hände von Dschihadisten gefallen, die ihre teilweise absurden Regeln der Bevölkerung aufzwingen wollen. Musik, Gelächter, Zigaretten und sogar Fußballspielen werden verboten. In spontan eingesetzten Tribunalen verhängen die selbst ernannten „Gottes-Krieger“ harte Strafen. Die Menschen von Timbuktu versuchen ihre Würde und ihre tief verwurzelte Religiosität zu bewahren, lehnen sich gegen das totalitäre System auf und leisten Widerstand im Kleinen.

Selbst in der Moschee stoßen die Fundamentalisten auf Gegenwehr: Der Imam verweist die bewaffneten Eindringlinge mit ruhiger Stimme aus dem Haus des Glaubens. Von all dem scheint die Familie von Kidane draußen in der Wüste unberührt, bis der Mann aus Versehen einen Fischer tötet, der seine Lieblingskuh „GPS“ geschlachtet hat. Nun muss er sich den neuen Gesetzen der ausländischen Besatzer stellen.

Mitveranstalter Thomas Henke erklärt: „Sehenswert macht den Film nicht nur seine brisante Aktualität, sondern in erster Linie die ergreifende Spannung zwischen den poetischen, betörend schönen Bildern und den dramatischen Ereignissen, von denen er erzählt.“ Die historischen Zusammenhänge – die Eroberung des Nordens Malis durch radikale ausländische Milizen im Frühjahr 2012 – bleiben weitgehend im Hintergrund. Weit davon entfernt, die Dschihadisten zu dämonisieren, gilt der Film vor allem als ein berührendes Plädoyer für Freiheit und Humanität – gegen jede Form von Unterdrückung und Gewalt.

Die Vorführung im Filmstudio Eichstätt am Donnerstag, 5. Februar, beginnt um 20.15 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt 7,50 Euro.

Auch die weiteren Filme der neuen Akzente-Reihe werfen eher ungewöhnliche Blicke auf das urmenschliche Phänomen „Glück“. Die internationalen Kinostreifzüge präsentieren nicht das „eingefrorene Glück“ im Happy End, sondern erzählen vom Glück der kleinen Dinge, von der unstillbaren Sehnsucht, aber auch vom brutalen Scheitern. Sie bieten eine große Bandbreite an filmischen Genres und Formen – immer aber ästhetisch und inhaltlich anspruchsvolle Akzente der Kinokultur. Das Kooperationsprojekt „Akzente“ wird getragen von Filmstudio, Kulturforum, Medienzentrale des Bistums Eichstätt und engagierten Cineasten.