Eichstätt
Ärger bei Zahnärzten

15.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Eichstätt (EK) „Immer wieder Ärger mit der AOK“ wird sich so mancher Zahnarzt des Landkreises Eichstätt gedacht haben, als er das letzte Rundschreiben der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) auf dem Schreibtisch liegen hatte. Darin teilte die KZVB mit, dass das AOK-Budget für 2014 voraussichtlich nicht ausreiche.

Daher gelten seit letztem Montag bis zum 23. Dezember 2014 sogenannte „Puffertage“. In dieser Zeit ist das vertraglich garantierte Honorar für zahnerhaltende Behandlungen (Untersuchungen, Füllungen, Wurzelbehandlungen etc.) ausgesetzt. Die Zahnärzte erhalten im ungünstigsten Fall nur noch ein Drittel des vereinbarten Honorars.

Hintergrund der für Zahnärzte und Patienten gleichermaßen unbefriedigenden Situation ist eine Klage der AOK Bayern gegen das Urteil eines Schiedsamtes. Nachdem sich AOK und KZVB nicht auf die finanziellen Rahmenbedingungen für 2014 hatten einigen können, wurde das Schiedsamt angerufen.

„Es ist ein bis jetzt einmaliger Vorgang, dass gegen den Schlichtungsspruch des Schiedsamtes geklagt wird“ berichtet Walter Leidmann, Obmann der Zahnärzte im Landkreis Eichstätt. „Offensichtlich sind der AOK juristische Muskelspiele wichtiger als eine anständige Zahnbehandlung ihrer Mitglieder.“ Dennoch: „Patienten mit Schmerzen oder akuten Kariesschäden werden natürlich behandelt. Allerdings sollten unsere AOK-Patienten auch Verständnis dafür haben, wenn aufschiebbare Behandlungen erst im neuen Jahr durchgeführt werden“, so Leidmann

Verärgert über die „AOK-Puffertage“ ist Leidmann auch deshalb, weil es mit den meisten anderen gesetzlichen Krankenkassen diese Probleme nicht gebe. Leidmann: „Dabei hat die AOK Bayern für 2013 einen Rekord-Jahresgewinn von 333 Millionen Euro ausgewiesen.“