Eichstätt
30 500 Euro für Shalompreisträger

Arbeitskreis an Katholischer Universität überweist Projekt "Preda" auf den Philippinen eine Rekordsumme

23.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Er freute sich sehr: Shay Cullen, hier bei der Preisverleihung im Mai in Eichstätt. - Foto: Kusche

Eichstätt (DK) Für den Shalompreis 2017 ist ein Rekordergebnis zusammengekommen: Die Mitglieder des Arbeitskreises Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die den Preis seit 1982 jährlich vergeben, konnten insgesamt 30 500 Euro an den Preisträger überweisen.

Der kommt in diesem Jahr von den Philippinen: Pater Shay Cullen hatte die Preisurkunde im Mai für sein Projekt "Preda" ("People's Recovery, Empowerment and Development Assistance") entgegennehmen können. Cullen, gebürtiger Ire, hatte das Projekt gemeinsam mit zwei philippinischen Bürgerrechtlern 1974 gegründet. Die Organisation setzt sich für Opfer sexueller Gewalt ein.

In Olangapo auf den Philippinnen werden Kinder und Jugendliche durch Cullen und seine Mitarbeiter in einem Heim betreut. Traumatisierte und misshandelte junge Frauen und Mädchen erhalten psychologische und medizinische Unterstützung. Sie können ihren Schulabschluss nachholen und werden, wenn möglich, wieder mit ihren Familien in Kontakt gebracht. Ein "Jail Rescue Team", das für "Preda" arbeitet, befreit Kinder und Jugendliche aus Gefängnissen.

Ulrike Schurr-Schöpfel, die Sprecherin des Arbeitskreises Shalom, zeigte sich gestern nach der Bekanntgabe der Preissumme gegenüber unserer Zeitung überwältigt: "Das ist auch eine Auszeichnung für die Mitglieder des Arbeitskreises." Der setzt sich von Anfang an vornehmlich aus Studenten der KU sowie Eichstätter Bürgern zusammen und arbeitet ausschließlich ehrenamtlich - weshalb auch das komplette Preisgeld überwiesen wird. Das wiederum generiert sich nur aus Spendengeldern.

Dass es heuer über 30 000 Euro geworden sind, führt Schurr-Schöpfel mitunter auf die Person Cullens und seine Arbeit zurück, die offensichtlich Eindruck gemacht hat: Unter anderem haben Schüler und Lehrer der Eichstätter Montessori-Schule gespendet, ebenso das Sinfonieorchester der KU. "Es sind auch beachtliche Einzelspenden dabei", freut sich Schurr-Schöpfel. Das zeige: Der Shalompreis wird immer bekannter.

Er gilt immerhin als einer der höchst dotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. Der Shalompreis wird seit 1982 in Eichstätt verliehen. Preisträger war unter anderem bereits der frühere polnische Präsident Lech Walesa. Die Preisgelder lagen in den vergangenen Jahren bei etwa 20 000 Euro. Zum Vergleich: Der von der EU vergebene "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" ist mit 50 000 Euro dotiert.