Eichstätt
In Bayern Gutes bewirkt

Festakt: Vor 200 Jahren wurde Eichstätt zum Fürstentum Leuchtenberg erhoben

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Foto: Marlene Ettle

Eichstätt (EK) Das Ambiente des Spiegelsaals der ehemaligen Residenz war dem Ereignis angemessen. Der "Freundeskreis Leuchtenberg" feierte mit Ehrengästen aus Eichstätt und Bayern den Regierungsantritt von Herzog Eugen von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt vor 200 Jahren.

Das Fürstentum hatte von 1817 bis 1855 Bestand. Die "Lobpreis-Engerl" aus Riedering im Chiemgau stimmten auf das Ereignis ein. Moderator Ewald Schönwetter machte darauf aufmerksam, dass der Chor eine Brücke von Stein an der Traun, wo die russischen Herzöge eine Heimat gefunden hatten, nach Eichstätt schlügen. Landrat Anton Knapp dankte Josef Schönwetter und Dr. Helmut Wittmann vom "Freundeskreis" dafür, dass sie "wieder ins Bewusstsein rufen, was die Leuchtenberger für Eichstätt und Bayern getan haben". Nachfahre Nicolaus Herzog von Leuchtenberg bezog in seinen Dank auch die früheren Eichstätter mit ein, "wegen der Errichtung der Erinnerungstafeln in den Anlagen".

Herzog Eugen habe sich zuerst inkognito in Eichstätt umgesehen, sagte Oberbürgermeister Andreas Steppberger, und es habe ihm wohl gefallen, was er sah, unter anderem die Wälder und die Residenz. Die Leuchtenberger hätten viel geholfen, da es den Bürgern in jener Zeit nicht gut gegangen sei. Der OB erinnerte an die Brot- und Getreidespenden, an die Armenbeschäftigung, an die Dom-Augusto-Stiftung, die mit 50 000 Gulden ausgestattet worden sei. Anliegen des Herzogshauses seien die Schulen gewesen und der Aufbau des Naturalienkabinetts.

Für den "Freundeskreis Leuchtenberg", der zum "Initiativkreis für Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik" gehört, ergriff Helmut Wittmann (Seeon) das Wort. "Unser Anliegen ist es, eine Verbindung der Orte herzustellen, in denen die Herzöge Gutes bewirkten", sagte er. Dabei nannte er Eichstätt, Ismaning und München und erwähnte die gelungene Ausstellung in der Eichstätter Uni-Bibliothek, Vorträge, Exkursionen und Veröffentlichungen. "Die Erhebung Bayerns zum Königreich 1806 und das Fürstentum Eichstätt 1817 sind ohne die Leuchtenberger nicht denkbar", erklärte Wittmann.

Herzog Nicolaus von Leuchtenberg und sein Sohn Constantin trugen sich in das "Goldene Buch des Landkreises Eichstätt" ein. Der Eintrag in das Buch der Stadt ist für Oktober dieses Jahres vorgesehen.

Abgerundet wurde die Jubiläumsfeier durch einen Vortrag der Historikerin Zoia Belyakova aus Sankt Petersburg, der das Leben der Kaiserlichen Hoheit Herzog Maximilian, Fürst von Eichstätt, zum Inhalt hatte. Maximilian (1817 bis 1852) war mit der Zarentochter Maria Nikolajewna verheiratet und machte sich als Bergbauexperte einen Namen. Der "Freundeskreis Leuchtenberg" plant vom 27. September bis 4. Oktober eine Reise nach Sankt Petersburg.